Berlin, den 17. Oktober 2013
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Parteifreunde,
ich möchte mich bei Ihnen auf diesem Wege aus Berlin verabschieden. Heute habe ich zusammen mit meinem Berliner Team, Büroleiterin Christina Hövener-Hetz, und meiner Sekretärin, Johanna Tantzen , die letzten Pakete geschnürt. Hinter mir liegen vier interessante, arbeitsreiche Jahre, in denen ich viele neue Kontakte knüpfen und Politik mitgestalten und einiges bewegen durfte. Mehrere Gesetze tragen meine Handschrift. Es war nicht umsonst.
Mein Abschied aus dem Bundestag bedeutet nicht, dass ich mich komplett aus der Politik zurück ziehen werde. Im Gegenteil. Der intensive Wahlkampf, die zahlreichen Gespräche mit den Menschen vor Ort, haben mich – trotz des katastrophalen Wahlergebnisses – darin bestärkt, weiter für meine liberalen Ziele einzutreten. Auf verschiedenen Ebenen. Deshalb habe ich auch am vergangenen Sonntag für das Amt der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Liberalen Senioren in Düsseldorf kandidiert. Ich bin stolz auf mein eindeutiges Ergebnis mit 51 Stunden gegenüber 40 Stimmen für meinen Gegenkandidaten, Eckart George, (Sachsen), der erneut für das Amt des Stellvertreters kandidiert hatte. Im Amt als Vorsitzender bestätigt wurde Detlef Parr aus Baden- Württemberg. Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe.
Nicht nur bei den Liberalen Senioren sehe ich den Schwerpunkt meiner politischen Aufgaben weiter in der Seniorenpolitik. Als seniorenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion bin ich vor zwei Jahren ins Kuratorium Deutsche Altershilfe gewählt worden, auch diese Aufgabe nehme ich künftig weiter wahr. Angesichts des demografischen Wandels in unserer Gesellschaft brauchen ältere Menschen eine starke Lobby. Mein weiteres Anliegen sowohl als Bundesvorsitzende als auch als niedersächsische Vorsitzende der Liberalen Senioren ist der Abbau der Altersdiskriminierung.
Auch mein Wahlkreisbüro hat sein buntes Kleid abgelegt……
Daneben werde ich mich natürlich weiter auf meine Arbeit als Kommunalpolitikerin im Rat der Stadt Buchholz und des Kreistages konzentrieren. Für die nächsten Ratsitzungen habe ich mit den FDP-Kollegen drei Anträge auf den Weg gebracht: Unter anderem mit dem Ziel, in der Stadtverwaltung anonymisierte Bewerbungen zu erproben. Ein anderer Antrag zielt darauf, mehr männliche Erzieher in städtischen Kindergärten und Krippen einzustellen. Mein dritter Antrag: Im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes ist anzustreben, mehr Senioren in Kindertagesstätten zu beschäftigen. Dieser Antrag liegt mir besonders am Herzen. Ältere Menschen können sehr gut Aufgaben übernehmen, die ansonsten heutzutage häufig zu kurz kommen, wie Vorlesen zum Beispiel. Davon profitieren nicht nur die Kinder sondern auch die Senioren, die mit der Pauschale ihre Rente aufbessern können.
Zusammenarbeit mit Christian Lindner
Was den Neubeginn der Partei betrifft, will ich ebenfalls aktiv meinen Beitrag leisten. In einem Schreiben an den designierten Vorsitzenden, Christian Lindner, habe ich an ihn appelliert, mehr für die Frauen in unserer Partei zu tun. Sowohl was die Besetzung der Funktionen betrifft als auch die Ansprache von potenziellen Wählerinnen. Die FDP ist seit Jahren die Partei mit den wenigsten Stimmen von Frauen. Das muss sich ändern, wir müssen viel mehr als bisher Forderungen von Frauen an die Politik thematisieren. Christian Lindner zeigte sich kooperativ, er bat mich um konzeptionelle Vorschläge. Die werde ich liefern.
Trotz vieler Häme und Spott, denen wir Liberale – und leider auch unsere Mitarbeiter – in den letzten Wochen ausgesetzt waren, kann ich fest stellen, dass insbesondere der Mittelstand die FDP schon heute in der Bundespolitik vermisst . Unabhängig davon, ob man mit der Arbeit und der öffentlichen Darstellung in den zurückliegenden Jahren immer zufrieden war oder nicht, die FDP hatte immer den wichtigen Auftrag des Korrektivs. Gemeinsam müssen wir daran arbeiten, die FDP neu aufzustellen. Allerdings gehört für mich dazu, nicht nur einseitig der Partei Profil zu geben. Wir müssen alle verschiedenen Strömungen integrieren, besonders im Hinblick auf die Lösung der Euro-Krise.
Zum letzten Male grüße ich Sie heute aus Berlin.
Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Ihnen.
Ihre
Nicole Bracht-Bendt