Die Liberalen setzen sich für die Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen ein. Bei einer Veranstaltung im Bundestag zum Thema „Trendwende ohne Quote“ diskutierten FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle und FDP-Frauenpolitikerin Nicole Bracht-Bendt mit Experten und interessierten Bürgern über Möglichkeiten zur nachhaltigen Gerechtigkeit und zur Stärkung der Wirtschaft.
Denn Deutschland braucht die Kompetenzen der Frauen. Es wäre „volkswirtschaftlich dumm“, wenn ein Land auf die Hälfte seiner Begabung verzichten würde, in Führungspositionen sowie in anderen Bereichen, stellte Brüderle klar. Allerdings gebe es bessere Wege als eine Quote, Defizite zu beseitigen und Gerechtigkeit im Berufsleben herzustellen. Der Fraktionschef bekräftigte die liberale Ablehnung jeglicher von der Politik fixierten Quote. „Wir haben 18 Millionen Frauen in Deutschland, die berufstätig sind. Deren Probleme werden sich nicht daran lösen, ob wir durch gesetzliche Vorgaben den Anteil von Frauen in den Dachsaufsichtsräten zwangsweise erhöhen“, erklärte er.. Es müsse beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert und die verschiedenen Lebensbereiche in einen „vernünftigen Ausgleich“ gebracht werden, forderte der Liberale.
Familienfreundliche Arbeitskultur schaffen
In einem Positionspapier der FDP-Bundestagsfraktion, „Für mehr Frauen in Führungspositionen, Vorständen und Aufsichtsräten: Rahmenbedingungen für mehr Teilhabe verbessern“, fordern die Liberalen unter anderem Maßnahmen zur Verbesserung von „qualitativen und zeitlich flexiblen Angeboten“ bei der Kinderbetreuung auszubauen. Die FDP will die Kooperation von Kindertagesstätten und Tagespflege unterstützen sowie die Eigeninitiative von Unternehmen, die eine nahtlose Rückkehr an den Arbeitsplatz nach der Elternzeit ermöglichen.
Wesentlich sei aber auch die Flexibilisierung von Arbeitszeiten. „Wir brauchen einen Mentalitätswandel – weniger Anwesenheitskultur und mehr Offenheit“, heißt es im Papier. Gute Möglichkeiten seien unter anderem eine Flexibilisierung der Arbeitszeit bei Erreichbarkeit über das Handy oder den Laptop, im Rahmen von Gleitzeit und Teilzeit sowie Jobsharing-Modellen oder längeren Freizeitblöcken („Sabbaticals“).
Die Trendwende ist auf gutem Weg
Die staatlich verordnete Frauenquote sei für die Liberalen nie eine Option gewesen, betonte die Sprecherin für Frauen und Senioren der FDP-Bundestagsfraktion, Bracht-Bendt. Eine Quote für Aufsichtsräte sei überflüssige Symbolpolitik, die gegen Aktionärsrechte verstoße, kritisierte die Liberale. Die unternehmerische Freiheit dürfe nicht angetastet werden. Vielmehr müsse die mangelhafte Vertretung von Frauen an den Wurzeln bekämpft werden. Dies gelte besonders für die mittleren Managementetagen, wohin Frauen erst gelangen müssten, um in die Spitzenpositionen zu kommen, aber auch in erster Linie für die Förderung von jungen Frauen an der Universitäten und Schulen.
Bracht-Bendt sieht die Entwicklung in diesem Bereich positiv. „Ich bin davon überzeugt, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagte sie. Eine Trendwende sei klar erkennbar. Nach Zahlen der Personalberatungsgesellschaft Egon Zehnder gingen 40 Prozent der neu zu besetzenden Aufsichtsratposten des vergangenen Jahres an Frauen.
Brüderle bekräftigte diese hoffnungsvolle Statistik. Die Zahl der Frauen in Aufsichtspositionen in DAX-Unternehmen sei von 2011 auf 2012 um 63 Prozent gestiegen, erklärte der Fraktionschef. Solche Trends zeigten, dass eine Verbesserung auf dem Weg sei. Außerdem lobte Brüderle die äußerst positive Entwicklung beim Anteil der hervorragend ausgebildeten Frauen sowie die starke Rolle der Frauen in mittelständischen und Familienunternehmen. Weitere Schritte bei der Förderung von Frauen in Gremien und Vorstandspositionen seien aber noch nötig.
Frauen für die MINT-Fächer gewinnen
Allerdings gebe es zu wenig weibliche Studienanfänger in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). „Es gibt keinen Grund, weshalb Frauen es nicht genauso gut können wie Männer“, stellte Brüderle klar. Frauen hätten die gleichen Fähigkeiten und daher gebe es in diesem Bereich eine doppelte Herausforderung: Mehr Frauen dafür zu interessieren aber auch insgesamt mehr Menschen in Deutschland für diese Fächer zu gewinnen. Nur so könne Deutschland seine starke Innovationskultur für die Zukunft sichern, sowie angesichts der zunehmenden Globalisierung wettbewerbsfähig bleiben, erklärte der Liberale.
Kompetenzen durch Mentoring-Programme stärken
Nicht nur externe Faktoren seien bei der Besetzung von Spitzenpositionen von Bedeutung. „Für Toppositionen braucht es Mut und Spaß an der Macht“, betonte Bracht-Bendt. Es gehe deshalb um die Frage, wie Frauen stärker motiviert werden können, sich nach vorne zu stellen. Dafür seien beispielsweise Mentoring-Programme eine große Hilfe, um einen selbstbewussten Auftritt im Berufsleben zu entwickeln. Jungen Frauen und Mädchen müssten ihre Optionen und die nötigen Abschlüsse und Ausbildungswege dafür viel früher klargemacht werden, forderte die Liberale.
Eigene Erfahrungen der Experten
Die anwesenden Experten bekräftigten die Bedeutung solcher Förderprogramme. Unter anderem sollen Mentoring-Programme Frauen dabei helfen, sich besser zu präsentieren und für sich einzutreten, sowie eine „empathische Autorität“ zu vermitteln, die vielen Frauen schwer falle, so die Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Berliner Charite, Isabella Heuser.
Gabriele Sons, Mitglied des Vorstandes und Chief Human Resources Officer der ThyssenKrupp Elevator AG, verdeutlichte mit einer Anekdote, dass insbesondere junge Frauen in ihrem Selbstvertrauen bestärkt werden müssten, beispielsweise durch gezielte Programme und Trainings. Sie selbst habe dies zu Beginn ihrer Zeit bei einer männlich dominierten Firma lernen müssen, als ein Kollege von gleicher Qualifizierung bei der Dienstwagen-Zuteilung bevorzugt werden sollte und sie sich erfolgreich dagegen wehrte. So ein Vorgehen sei aber äußerst schwierig für viele Frauen, die sich nicht trauen, Ansprüche geltend zu machen, so Sons.
Liberaler Einsatz für Chancengleichheit
Deshalb tragen die Liberalen auch mit eigenem Mentoring-Programme dazu bei, dass junge Frauen bei der Entdeckung ihrer Stärken gefördert werden. Darüber hinaus will die FDP alte Geschlechterrollen in der gesellschaftlichen Umgebung verändern und neue Denkansätze schaffen. Dafür seien die anderen Mentalitäten der jüngeren Generationen hoffnungserregend, erklärte Bracht-Bendt. Viele der jüngeren Frauen wollten keine Quote, weil sie sich als gleichermaßen stark verstanden und wettbewerbsfähig werden wollten. Auch die jungen Männer hielten die Gleichberechtigung und Fähigkeiten der Frauen für eine Selbstverständlichkeit.
Deswegen wollen die Liberalen der Trendwende weiter Tempo geben. Mit Aktionen wie Kurz-Coachings beim Ladies Lunch der FDP-Bundestagsfraktion oder der liberalen Beteiligung am alljährlichen Entgeltgleichheitstag „Equal Pay Day“ in Berlin will die FDP-Fraktion ein entsprechendes Signal senden und Chancengerechtigkeit für Frauen voranbringen.
Über Arbeitsbedingungen und Sorgen von Schafzuchtbetrieben habe ich mich kürzlich in Scheeßel-Westerholz informiert. Rund 100 Lämmer sind gerade vor kurzem in der mit viel Herzblut nebenberuflich betriebenen Heidschnuckenherde von Holger Benning & Nicole De Peppe zur Welt gekommen. In der Lammzeit sind 16-18 Arbeitsstunden pro Tag keine Seltenheit. Durch die neu aufgetretene Wolfspopulation im Umkreis befassen sich die Betreiber sehr intensiv mit dem Schutz ihrer Herde. Sie mahnen präventive Schutzmaßnahmen gegen Schäden durch Wölfe und klare Schadenersatzregelungen an. Nähere Informationen zu dem Thema und weitere optische Eindrücke finden Sie unter www.heidschnuckenherde.de.
Beeindruckt zeigten sich der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Behinderten, Hubert Hüppe, MdB (CDU) und die Buchholzer FDP-Bundestagsabgeordnete vom Museumsbauernhof Wennerstorf. „Dieses Projekt ist in der pädagogischen Umsetzung und dem familiären Zusammenleben und Arbeiten von Menschen mit Behinderungen sehr vorbildlich, deshalb bin ich froh, dass der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung meiner Einladung gefolgt ist und sich hier mit mir zusammen informiert. „Lebendig und erlebnisorientiert – der Museumsbauernhof ist ein besonderer Ort, der Museumsarbeit, ökologische Landwirtschaft und Integration von Menschen mit Behinderungen verbindet. So etwas sollte bundesweit Schule machen“, sagte Nicole Bracht-Bendt.
Die Abgeordnete dankte Museumsdirektor Prof. Dr. Rolf Wiese für die Informationen und zollte allen Verantwortlichen Anerkennung für ihre Arbeit. Anschließend besuchten Nicole Bracht-Bendt und der Behindertenbeauftragte das Wohnheim Wennerstorf. Vom „Leben wie in einer Großfamilie“ waren beide Politiker ebenfalls beeindruckt.
BERLIN. Zum ersten Bericht im Familienausschuss über die Nachfrage des neuen Hilfetelefons für Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, erklärt die frauenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Nicole BRACHT-BENDT:
BERLIN. Die hohe Zahl der Anrufe bei der erst sechs Wochen frei geschalteten Hotline für Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, bestätigt die Einschätzung der christlich-liberalen Koalition und zeigt, wie wichtig die Initiative ist. Mehr als 7.500 Betroffene nutzten bisher die Hotline, um sich per Telefon oder per Mail unbürokratische Hilfe zu holen. In 15 verschiedenen Sprachen und barrierefrei werden betroffenen Frauen auf direktem Wege anonym an Ansprechpartner in der Nähe vermittelt. Die hohe Nachfrage macht deutlich, dass die Liberalen mit ihrem Vorstoß nach einem bundesweiten Hilfetelefons den dringenden Handlungsbedarf erkannt haben, die FDP-Fraktion hat maßgeblich zur Realisierung des niedrigschwelligen Hilfsprojektes beigetragen.
Etwa jede vierte Frau wird statistisch gesehen mindestens einmal im Leben Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt. Gewalt gegen Frauen findet alltäglich und in allen gesellschaftlichen Gruppen statt, keineswegs nur in schwierigen sozialen Verhältnissen. Häufig schämen sich Frauen, sich jemandem anzuvertrauen. Die Hotline soll Frauen die Hemmschwelle nehmen, Hilfe in Anspruch zu nehmen und anonym zu bleiben. Die Hotline ist kostenlos erreichbar unter 08000 116 015.
Die niedersächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bracht-Bendt (53) ist neue Vorsitzende der Liberalen Senioren Niedersachsens. Bei der Mitgliederversammlung am Wochenende in Delmenhorst wurde die Buchholzerin mit großer Mehrheit gewählt. Ihr Vorgänger Bernd Speich hatte nicht wieder kandidiert.
Die seniorenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, kündigte an, sich kritisch im Interesse der immer größer werdenden Gruppe von Älteren in unserer Gesellschaft zu Wort zu melden. Dies gelte für die Belange von Pflegebedürftigen wie der wachsenden Zahl an die wachsenden Zahl engagierter und fitter Senioren. „Nie waren ältere Menschen so aktiv wie heute. Dies muss sich zum Beispiel auf dem Arbeitsmarkt widerspiegeln.“ Die Sozialpolitikerin aus der FDP-Bundestagsfraktion setzt sich für den Abbau von Altersgrenzen ein, sowohl im Beruf wie im Ehrenamt. Ihr politisches Ziel ist, Menschen bis ins hohe Alter ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Die liberale Sozialpolitikerin ist Mitglied im Kuratorium Deutsche Altershilfe.
Nicole Bracht-Bendt ist auch kommunalpolitisch aktiv. Sie ist Mitglied des Stadtrats von Buchholz und des Kreistags des Landkreises Harburg. Zu Stellvertretern gewählt wurden Dieter Palm (Langenhagen) und Reiner Jordan (Einbeck).