Anlässlich des internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt an Frauen am 25. November 2010 erklärt die Sprecherin für Frauen und Senioren der FDP-Bundestagsfraktion Nicole BRACHT-BENDT:

Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache. Gewalt in Beziehungen existiert in allen Bildungsschichten. Eine vom Bundesfamilienministerium veröffentlichte Studie belegt, dass es häufig Frauen ab 45 Jahren mit mittlerem und hohem Bildungsniveau sind, die  zuhause schwer körperlich oder sexuell misshandelt werden und aus Scham und Angst vor Stigmatisierung keine Hilfe in Anspruch nehmen.

Gewalt gegen Frauen zu verhindern ist ein wichtiges Anliegen der christlich-liberalen Koalition. Die FDP-Fraktion hat durchgesetzt, dass im neuen Bundeshaushalt schon im kommenden statt im übernächsten Jahr ein neuer Titel für eine bundesweite Hotline für Frauen in Höhe von 20.000 Euro eingebracht wird. Die neue Hotline soll die Hemmschwelle der Opfer nehmen, sich Hilfe von außen zu holen. Frauen und Mädchen, denen Gewalt angetan oder die missbraucht wurden, haben einen Anspruch auf sofortige Hilfe.

Nicole Bracht-Bendt begrüßt Bemühungen von Wirtschaftsminister Bode

Als positives Signal wertet die FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bracht-Bendt die Ankündigung von Wirtschaftsminister Jörg Bode, die Pläne für die Heidebahn zwischen Buchholz und Soltau erneut zu prüfen. „Ich bin unserem Minister dankbar, dass er sich für die Interessen der touristischen Region Nordheide engagiert“, so die Buchholzer Abgeordnete.

Nicole Bracht-Bendt hatte in einem Brief an den Niedersächsischen Minister darauf hingewiesen, dass kleine touristische Strukturen nicht durch eine Baumaßnahme der Bahn zerstört werden dürften.

In der Antwort des Ministers heißt es, in der Tat habe sich im Rahmen des Anhörungsverfahrens gezeigt, dass mit der Aufhebung dreier Bahnübergänge im Bereich der Gemeinde Handeloh die Interessen der dort ansässigen Tourismusbetriebe mit Ausrichtung auf den Reitsport und Kutschenfahrten offensichtlich nicht ausreichend berücksichtigt werden. Die LNVG habe gegenüber Wirtschaftsminister Bode versichert, „die Planungen in diesem Punkt nochmals zu überprüfen und in enger Abstimmung mit der Kommune sowie unter Beachtung des maximalen Investitionsvolumens Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln“. Als Investitionsvolumen stehen maximal 50 Mio. € zur Verfügung.

Bode hoffe, dass auf diese Weise eine allseits konsensfähige Lösung erzielt werden kann, damit die nördliche Heideregion voraussichtlich ab Ende nächsten Jahres spürbar besser an die Ballungsräume Hamburg und Hannover sowie die überregionalen Verkehrsachsen angebunden werden. „Ich bin sicher, dass hiervon auch der Tourismus in der Region profitieren wird“, so der Minister in dem Antwortschreiben an Nicole Bracht-Bendt.

Hubertusball KakenstorfAlle zwei Jahre tauschen die Jäger aus dem Landkreis Harburg ihre Jagdmontur gegen elegante Abendgarderobe: Rund 300 Gäste waren der Einladung des Hegerings Tostedt gefolgt und haben im Kakenstorfer  Gasthaus „Zum Estetal“ einen gelungenen Hubertusball gefeiert. Mit dabei waren auch Nicole Bracht-Bendt MdB und der CDU-Landtagsabgeordnete Heiner Schönecke.

Zur heute vorgelegten Stellungnahme der  Stellungnahme der Bundesregierung zum Bericht der Sachverständigenkommission für den Sechsten Altenbericht„Altersbilder in der Gesellschaft“ erklärt die Sprecherin für Frauen und Senioren der FDP-Bundestagsfraktion Nicole BRACHT-BENDT:

„Der Anteil derjenigen, die bis ins hohe Alter aktiv und mobil sind, wird weiter zunehmen. Ihnen müssen neue Möglichkeiten eröffnet werden, um sich in allen gesellschaftlichen Bereichen stärker einzubinden. Die FDP-Bundestagsfraktion unterstützt diese Forderung der Bundesregierung, die im Mittelpunkt ihrer Stellungnahme zum 6. Altenbericht steht.  Viele ältere Menschen wollen sich nicht aus der Gesellschaft verabschieden, nur weil sie ein bestimmtes Alter erreicht haben. Viele wollen in Beruf, Wirtschaft und Gesellschaft weiter aktiv bleiben.  Davon profitieren nicht nur sie selber durch Selbstwertgefühl und gesellschaftliche Anerkennung. In einer Gesellschaft mit immer weniger jungen und immer mehr älteren Menschen ist ohne freiwilliges Engagement Älterer die demographische Herausforderung gar nicht zu meistern.

Auch in der Arbeitswelt gilt es, die Erfahrungen älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stärker einzubeziehen. Die christlich-liberale Bundesregierung hat bereits Fehlanreize für ein frühes Ausscheiden älterer Beschäftigter aus dem Arbeitsleben abgebaut und positive Anreize für Arbeitgeber geschaffen, ältere Menschen zu beschäftigen. Nun sind die Arbeitgeber gefordert, ihre Personalpolitik stärker auf eine ältere Belegschaft mit Weiterbildungsmaßnahmen nicht für junge Mitarbeiter auszurichten. Die Leistungskraft und Belastbarkeit lassen bei älteren Beschäftigten nicht automatisch nach.

Die FDP-Bundestagsfraktion begrüßt, dass die Bundesregierung die im 6. Altenbericht veröffentlichten Erkenntnisse als Grundlage für die künftige Seniorenpolitik nehmen will. Im Mittelpunkt sollte dabei stehen, das Engagementpotenzial der Älteren verstärkt zu fördern.“

Meine Woche in Berlin (22)

17. November 2010

Berlin, 12. November 2010

Liebe Parteifreunde,

sehr geehrte Damen und Herren,

Der Abschluss der Haushaltsberatungen und die Gesundheitsreform  sind zwei Eckpfeiler für eine ganze Reihe wichtiger Projekte, die in der heute zu Ende gegangenen Sitzungswoche vom Bundestag auf den Weg gebracht wurden.

Ich bin zufrieden, dass es unserer Koalition mit dem Bundeshaushalt 2011 gelungen ist, erstmals einen Sparhaushalt aufzustellen. So konnten erstmals die Gesamtausgaben des Bundes gegenüber dem Vorjahr um 13,7 Mrd. Euro und damit um 4,3% abgesenkt werden. Die Nettkokreditaufnahme konnte in den Haushaltsberatungen von den noch im vergangenen Juli im Regierungsentwurf ausgewiesenen 57,5 Mrd. Euro um 9,1 Mrd. Euro auf 48,4 Mrd. Euro gesenkt werden.

Daran hat der Haushalt Arbeit und Soziales – seit Jahr und Tag mit Abstand der dickste Brocken – einen angemessenen Anteil. Mit 13,3 Milliarden Euro liegt dieser Etat 2011 um 1,9 Milliarden Euro unter dem Haushaltsplan 2010. Damit werden die Ausgaben gegenüber dem Entwurf noch einmal um 556 Millionen Euro abgesenkt. Das ist eine Bilanz, mit der sich die Koalition sehen lassen kann.

Neben den strukturellen Einsparmaßnahmen im Bereich Arbeitslosengeld II spiegelt sich im Haushalt Arbeit und Soziales aber auch die Besserung der Wirtschaftslage wider. Die Arbeitslosigkeit ist bekanntlich ja deutlich zurück gegangen, und die Wirtschaftsinstitute reden von spektakulären Prognosen von 3 Prozent plus. Das ist eine Super-Nachricht. Wegen der sinkenden Arbeitslosigkeit werden die Ausgaben für Arbeitslosengeld II deutlich geringer ausfallen. Deshalb wird der Ansatz um 500 Millionen Euro auf 20,4 Milliarden Euro gesenkt.

Aller Kritik der Opposition an den Einsparungen im Sozialbereich zum Trotz ist das neue Bildungs- und Teilhabepaket für Kinder von Hartz IV-Empfängern und Geringverdienern ein Erfolg. 586 Millionen Euro sind hierfür eingestellt, die im kommenden Jahr Kindern zugute kommen sollen.

Vergleich mit Steinbrüch-Etat

Ein Vergleich zum alten, noch von Peer Steinbrück aufgestellten Finanzplan werden die Ausgaben bis zum Jahr 2013 um mehr als 80 Mrd. Euro zurück geführt. Eine derartige Ausgabenreduzierung hat es bislang noch nicht gegeben. Die Neuverschuldung wird gegenüber dem bisherigen Finanzplan des früheren SPD-Finanzministers im kommenden Jahr um 28,2 Mrd. Euro geringer ausfallen. Die Koalition hat damit den Beweis angetreten, dass sie den Willen und die Kraft hat, finanzpolitisch das Ruder herumzureißen und das in der Vergangenheit stetig vorangeschrittene Ausufern des Bundeshaushaltes umzukehren.

Gleichzeitig soll ein deutlicher Akzent für mehr Qualität bei Bildung und Forschung gesetzt werden, das liegt mir sehr am Herzen. Hierfür sind bis 2013 zusätzliche Ausgaben in Höhe von 12 Mrd. Euro vorgesehen. Denn Bildung und Forschung sind die zentralen Säulen für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.

Einstieg in den Systemwechsel geschafft

Mit dem heutigen Beschluss des Gesetzlichen Krankenversicherungs-Finanzierungsgesetzes (GKV) haben wir die Weichen für ein zukunftsorientiertes Gesundheitssystem geschaffen. Hier hat es wie erwartet bis zuletzt erhebliche Kontroversen innerhalb der Fraktionen gegeben. Ich bin aber dennoch sicher, dass wir den richtigen Weg einschlagen, indem wir eine strukturelle Neuordnung des Gesundheitswesens mit fairen und gleichmäßig verteilten Ausgabenbegrenzungen und einer Rückführung des einkommensabhängigen Beitrags auf das Niveau vor der Wirtschafts- und Finanzkrise.

Die künftig stärkere Finanzierung über einkommensabhängige Zusatzbeiträge entkoppelt die Finanzierung von den Arbeitskosten und stellt das Gesundheitswesen damit auf ein stabiles Fundament. Die Krankenkassen erhalten wieder mehr Beitragsautonomie. Den Versicherten fällt es künftig leichter, Preis und Leistung ihrer Krankenversicherung miteinander zu vergleichen. Der mit den Zusatzbeiträgen verbundene soziale Ausgleich aus Steuermitteln ist unbürokratisch und gerechter als das bisherige System. Auch wenn die Opposition es nicht wahr haben will, werden Bezieher niedriger Einkommen vor Überforderung geschützt. Darüber hinaus wird der Arbeitgeberanteil nun bei 7,3 Beitragssatzpunkten festgeschrieben. Das sichert und schafft Arbeitsplätze. Gut ist auch, dass die Wahlfreiheit der Versicherten gestärkt wird. Ich denke nicht, dass man davon reden kann, dass die Gesundheitsreform „eine bittere Pille für alle Versicherten“ ist, wie die Bild-Zeitung schreibt. Am Donnerstag hatte Gesundheitsminister Rösler bereits sein Arzneimittelsparpaket durchs Parlament gebracht. Machen wir uns nichts vor – die steigenden Gesundheitskosten, auch bedingt durch unsere höhere Lebenserwartung, sind nicht zu leugnen und müssen solidarisch von allen getragen werden.

Gerüchteküche um Niebel-Ministerium

Am Rande der Haushaltsberatungen lief eine Meldung über den Nachrichtenticker, die mich zunächst – vielleicht genau wie Sie – zusammen zucken ließ. „Entwicklungsminister Niebel will sein Ministerium um 200 Stellen aufstocken“, hieß es, begleitet natürlich mit bissigen Kommentaren, dass Niebel doch derjenige Liberale ist, der im Wahlkampf das Entwicklungsministerium abschaffen wollte. Diese Meldung ist ein Beispiel, wie ich es oft erlebe – und was mich ärgert. Ohne pauschal die Medien für die immer noch katastrophalen Umfragewerte der FDP verantwortlich zu machen, steht fest, dass Journalisten häufig gerne nur die halbe Nachricht verbreiten. Richtig ist, dass Dirk Niebel verhement eine Reform der Entwicklungshilfeorganisationen in Gang gesetzt hat, um Doppelstrukturen abzubauen und die Entwicklungszusammenarbeit besser zu steuern. Durch die geplante Zusammenlegung von GTZ, InWEnt und DED sollen rund 700 Stellen eingespart werden, von denen 200 wiederum ins Ministerium verlegt werden. Diese Entscheidung ist übrigens in Übereinstimmung mit dem haushaltspolitischen Sprecher der Unions-Fraktion Norbert Barthle sowie deren Berichterstatter für den Etat des BMZ, Volkmar Klein, getroffen worden. Wenn solche Halbwahrheiten bewusst verbreitet werden, ärgert mich das.

Wenn ich schon dabei bin, Beispiele für ungerechtfertigte Kritik an liberaler Politik zu nennen, will ich auch das Thema Gemeindefinanzen ansprechen. Der öffentlich geäußerte Vorwurf, die FDP-Bundestagsfraktion habe den Vorschlägen des Finanzministers Schäuble nicht widersprochen, stimmt auch nicht. Im Gegenteil.

Als Liberale bin ich von den Vorschlägen von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zur Gemeindefinanzreform und Steuervereinfachung enttäuscht. Ich teile die Meinung von Generalsekretär Christian Lindner und Fraktionschefin Birgit Homburger, die in Interviews den Plan kritisiert haben, Kommunen flexibel über ihren Anteil an der Einkommensteuer entscheiden zu lassen, die Gewerbesteuer aber zu erhalten. Diese „Steuererhöhung durch die Hintertür“ lehnt die FDP-Fraktion ab.

Lindner forderte den Finanzminister auf, die Kommission zur Reform der Mehrwertsteuer möglichst bald auf den Weg zu bringen. Auch zur Vereinfachung der Einkommensteuer solle der Finanzminister zügig einen Gesetzentwurf vorlegen. Auch bin ich sicher, dass sich über die bisher vorgelegten Ideen hinaus noch weiter Möglichkeiten zur Steuervereinfachung finden lassen. Allerdings sollte für die Koalition zunächst die Haushaltskonsolidierung Priorität haben.

Rede zum Thema Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Heute habe ich im Plenum in einer Rede am Nachmittag noch einmal Stellung genommen zu Anträgen der Fraktionen der SPD und der Linken, die unisono der Auffassung sind, dass wir mit einer 40-Prozent-Frauenquote die immer noch bestehende Entgeltungleichheit von Frauen und Männern aus dem Weg schaffen sollten. Das ist blanker Unsinn. Chancengleichheit von Frauen – nicht nur im Hinblick aufs Gehalt sondern insbesondere auch was Frauen in Führungspositionen und Aufsichtsräten angeht – will ich als Liberale nicht mit der Brechstange durchsetzen. Abgesehen davon werden bestimmte Branchen wie zum Beispiel die Metallindustrie oder Autozulieferer nur schwer Bewerberinnen finden. Der SPD-Rednerin Christel Humme habe ich vorgehalten, dass sie die zweifelsohne bestehende Entgeltungleichheit hätte bekämpfen können, als die SPD selber in der Regierung war. Unverschämt ist in der Begründung des Antrags der Linken, so zu tun, als fördere die Koalition unlautere Arbeitspraktiken wie die Schlecker-Affäre. Ich verwies im Plenum auf den Referentenentwurf vom 02. September, in dem Machenschaften wie diese bei Schlecker geschehen, ausgebremst werden sollen.

Ich bin der Auffassung, dass die Unternehmen es sich nicht leisten können, auf das Potenzial gut ausgebildeter Frauen zu verzichten. Statt Quote fordere ich die Unternehmen auf, sich am Beispiel der Telekom zu orientieren, die ein Bündel an Maßnahmen auf den Weg gebracht hat, um Mitarbeiterinnen an sich zu binden und familienfreundliche Maßnahmen anzubieten. In Zeiten, in denen der Wettlauf um qualifizierte Mitarbeiter begonnen hat, kann sich ein Unternehmen kein frauenfeindliches Image leisten.

Besuchergruppe diskutierte mit uns

Zu guter Letzt erinnere ich mich gerne an den Besuch einer Besuchergruppe des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft am Donnerstag bei mir in Berlin. Zusammen mit anderen Fraktionskollegen haben wir eineinhalb Stunden lang – deutlich länger als das Programm eigentlich vorsah – miteinander diskutiert. So machten sich die Mittelständler aus der Region Süderelbe Luft über das Gebaren von Geldinstituten bei Krediten und kritisierten die vom Parlament vergangene Woche beschlossene Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke. Frank Schäffler, Finanzexperte der Fraktion, stellte hierzu klar, die Verlängerung bedeute ja nicht, dass die Kraftwerke dann nicht mehr in Ordnung seien. Das Gegenteil sei der Fall. Durch die Verlängerung der Laufzeiten könne die Koalition das eigensparte Geld verstärkt als Investitionen für neue Energien nutzen.

Liebe Freunde,

ich wünsche Ihnen und Euch ein schönes Wochenende – lassen Sie sich nicht vom trüben Herbstwetter Ihre gute Laune nehmen!

Herzliche Grüße aus Berlin

Ihre /Eure

Nicole Bracht-Bendt

Wahlkreisbüro: Kirchenstraße 1, 2144 Buchholz i.d. Nordheide

Tel. 04181/2187869 Fax 04181/218786

Email: Nicole.Bracht-Bendt@wk.bundestag.de

Als „Lebenshilfe in höchster Not“ bezeichnete die FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bracht-Bendt bei ihrem Besuch im Diakoniekrankenhaus in Rotenburg die vor kurzem eingerichtete Babyklappe. Sie lobte die Entscheidung des Krankenhauses, Frauen in akuter Not zu helfen. Es geht nicht darum, das Babykörbchen zu bewerben sondern das Beratungsangebot. Schwangere Frauen, die sich nicht in der Lage fühlen, für ihr Kind zu sorgen, wissen, dass sie sich vertrauensvoll hier beraten lassen können.“

Nicole Bracht-Bendt, Mitglied des Familienausschusse, hält die Einrichtung von Babyklappen für unterstützenswert. Sie teilt nicht die Meinung des Deutschen Ethikrates, der im vergangenen Jahr sich mehrheitlich für die Abschaffung von Babyklappen ausgesprochen haben. Mit dem Körbchen werde das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Abstammung verletzt. Das sehen auch Rechtspolitiker der FDP-Bundestagsfraktion so.

„Für mich steht das Lebensrecht über dem Recht auf Herkunftsrecht“, so die Sozialpolitikerin. „Außerdem ist erwiesen, dass sich viele Mütter am Ende doch für ihr Kind entscheiden. Ihnen steht das Beratungsnetz des Krankenhauses zur Seite“. Die Sprecherin für Frauen der FDP-Bundestagsfraktion besuchte am selben Tag die Babyklappe des SterniParks e.V. in der Kita Hamburg-Altona. Dort wurden in den 10 Jahren seit Bestehen der Babyklappe 39 Kinder abgegeben.

Die FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bracht-Bendt wird am Donnerstag anlässlich des 150jährigen Bestehens des Krankenhauses wieder nach Rotenburg kommen.

Meine Woche in Berlin (21)

15. November 2010

12. November 2010

Meine Woche in Berlin (22)

Liebe Parteifreunde,

sehr geehrte Damen und Herren,

Der Abschluss der Haushaltsberatungen und die Gesundheitsreform  sind zwei Eckpfeiler für eine ganze Reihe wichtiger Projekte, die in der heute zu Ende gegangenen Sitzungswoche vom Bundestag auf den Weg gebracht wurden.

Ich bin zufrieden, dass es unserer Koalition mit dem Bundeshaushalt 2011 gelungen ist, erstmals einen Sparhaushalt aufzustellen. So konnten erstmals die Gesamtausgaben des Bundes gegenüber dem Vorjahr um 13,7 Mrd. Euro und damit um 4,3% abgesenkt werden. Die Nettkokreditaufnahme konnte in den Haushaltsberatungen von den noch im vergangenen Juli im Regierungsentwurf ausgewiesenen 57,5 Mrd. Euro um 9,1 Mrd. Euro auf 48,4 Mrd. Euro gesenkt werden.

Daran hat der Haushalt Arbeit und Soziales – seit Jahr und Tag mit Abstand der dickste Brocken – einen angemessenen Anteil. Mit 13,3 Milliarden Euro liegt dieser Etat 2011 um 1,9 Milliarden Euro unter dem Haushaltsplan 2010. Damit werden die Ausgaben gegenüber dem Entwurf noch einmal um 556 Millionen Euro abgesenkt. Das ist eine Bilanz, mit der sich die Koalition sehen lassen kann.

Neben den strukturellen Einsparmaßnahmen im Bereich Arbeitslosengeld II spiegelt sich im Haushalt Arbeit und Soziales aber auch die Besserung der Wirtschaftslage wider. Die Arbeitslosigkeit ist bekanntlich ja deutlich zurück gegangen, und die Wirtschaftsinstitute reden von spektakulären Prognosen von 3 Prozent plus. Das ist eine Super-Nachricht. Wegen der sinkenden Arbeitslosigkeit werden die Ausgaben für Arbeitslosengeld II deutlich geringer ausfallen. Deshalb wird der Ansatz um 500 Millionen Euro auf 20,4 Milliarden Euro gesenkt.

Aller Kritik der Opposition an den Einsparungen im Sozialbereich zum Trotz ist das neue Bildungs- und Teilhabepaket für Kinder von Hartz IV-Empfängern und Geringverdienern ein Erfolg. 586 Millionen Euro sind hierfür eingestellt, die im kommenden Jahr Kindern zugute kommen sollen.

Vergleich mit Steinbrüch-Etat

Ein Vergleich zum alten, noch von Peer Steinbrück aufgestellten Finanzplan werden die Ausgaben bis zum Jahr 2013 um mehr als 80 Mrd. Euro zurück geführt. Eine derartige Ausgabenreduzierung hat es bislang noch nicht gegeben. Die Neuverschuldung wird gegenüber dem bisherigen Finanzplan des früheren SPD-Finanzministers im kommenden Jahr um 28,2 Mrd. Euro geringer ausfallen. Die Koalition hat damit den Beweis angetreten, dass sie den Willen und die Kraft hat, finanzpolitisch das Ruder herumzureißen und das in der Vergangenheit stetig vorangeschrittene Ausufern des Bundeshaushaltes umzukehren.

Gleichzeitig soll ein deutlicher Akzent für mehr Qualität bei Bildung und Forschung gesetzt werden, das liegt mir sehr am Herzen. Hierfür sind bis 2013 zusätzliche Ausgaben in Höhe von 12 Mrd. Euro vorgesehen. Denn Bildung und Forschung sind die zentralen Säulen für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.

Einstieg in den Systemwechsel geschafft

Mit dem heutigen Beschluss des Gesetzlichen Krankenversicherungs-Finanzierungsgesetzes (GKV) haben wir die Weichen für ein zukunftsorientiertes Gesundheitssystem geschaffen. Hier hat es wie erwartet bis zuletzt erhebliche Kontroversen innerhalb der Fraktionen gegeben. Ich bin aber dennoch sicher, dass wir den richtigen Weg einschlagen, indem wir eine strukturelle Neuordnung des Gesundheitswesens mit fairen und gleichmäßig verteilten Ausgabenbegrenzungen und einer Rückführung des einkommensabhängigen Beitrags auf das Niveau vor der Wirtschafts- und Finanzkrise.

Die künftig stärkere Finanzierung über einkommensabhängige Zusatzbeiträge entkoppelt die Finanzierung von den Arbeitskosten und stellt das Gesundheitswesen damit auf ein stabiles Fundament. Die Krankenkassen erhalten wieder mehr Beitragsautonomie. Den Versicherten fällt es künftig leichter, Preis und Leistung ihrer Krankenversicherung miteinander zu vergleichen. Der mit den Zusatzbeiträgen verbundene soziale Ausgleich aus Steuermitteln ist unbürokratisch und gerechter als das bisherige System. Auch wenn die Opposition es nicht wahr haben will, werden Bezieher niedriger Einkommen vor Überforderung geschützt. Darüber hinaus wird der Arbeitgeberanteil nun bei 7,3 Beitragssatzpunkten festgeschrieben. Das sichert und schafft Arbeitsplätze. Gut ist auch, dass die Wahlfreiheit der Versicherten gestärkt wird. Ich denke nicht, dass man davon reden kann, dass die Gesundheitsreform „eine bittere Pille für alle Versicherten“ ist, wie die Bild-Zeitung schreibt. Am Donnerstag hatte Gesundheitsminister Rösler bereits sein Arzneimittelsparpaket durchs Parlament gebracht. Machen wir uns nichts vor – die steigenden Gesundheitskosten, auch bedingt durch unsere höhere Lebenserwartung, sind nicht zu leugnen und müssen solidarisch von allen getragen werden.

Gerüchteküche um Niebel-Ministerium

Am Rande der Haushaltsberatungen lief eine Meldung über den Nachrichtenticker, die mich zunächst – vielleicht genau wie Sie – zusammen zucken ließ. „Entwicklungsminister Niebel will sein Ministerium um 200 Stellen aufstocken“, hieß es, begleitet natürlich mit bissigen Kommentaren, dass Niebel doch derjenige Liberale ist, der im Wahlkampf das Entwicklungsministerium abschaffen wollte. Diese Meldung ist ein Beispiel, wie ich es oft erlebe – und was mich ärgert. Ohne pauschal die Medien für die immer noch katastrophalen Umfragewerte der FDP verantwortlich zu machen, steht fest, dass Journalisten häufig gerne nur die halbe Nachricht verbreiten. Richtig ist, dass Dirk Niebel verhement eine Reform der Entwicklungshilfeorganisationen in Gang gesetzt hat, um Doppelstrukturen abzubauen und die Entwicklungszusammenarbeit besser zu steuern. Durch die geplante Zusammenlegung von GTZ, InWEnt und DED sollen rund 700 Stellen eingespart werden, von denen 200 wiederum ins Ministerium verlegt werden. Diese Entscheidung ist übrigens in Übereinstimmung mit dem haushaltspolitischen Sprecher der Unions-Fraktion Norbert Barthle sowie deren Berichterstatter für den Etat des BMZ, Volkmar Klein, getroffen worden. Wenn solche Halbwahrheiten bewusst verbreitet werden, ärgert mich das.

Wenn ich schon dabei bin, Beispiele für ungerechtfertigte Kritik an liberaler Politik zu nennen, will ich auch das Thema Gemeindefinanzen ansprechen. Der öffentlich geäußerte Vorwurf, die FDP-Bundestagsfraktion habe den Vorschlägen des Finanzministers Schäuble nicht widersprochen, stimmt auch nicht. Im Gegenteil.

Als Liberale bin ich von den Vorschlägen von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zur Gemeindefinanzreform und Steuervereinfachung enttäuscht. Ich teile die Meinung von Generalsekretär Christian Lindner und Fraktionschefin Birgit Homburger, die in Interviews den Plan kritisiert haben, Kommunen flexibel über ihren Anteil an der Einkommensteuer entscheiden zu lassen, die Gewerbesteuer aber zu erhalten. Diese „Steuererhöhung durch die Hintertür“ lehnt die FDP-Fraktion ab.

Lindner forderte den Finanzminister auf, die Kommission zur Reform der Mehrwertsteuer möglichst bald auf den Weg zu bringen. Auch zur Vereinfachung der Einkommensteuer solle der Finanzminister zügig einen Gesetzentwurf vorlegen. Auch bin ich sicher, dass sich über die bisher vorgelegten Ideen hinaus noch weiter Möglichkeiten zur Steuervereinfachung finden lassen. Allerdings sollte für die Koalition zunächst die Haushaltskonsolidierung Priorität haben.

Rede zum Thema Gleicher Lohn für gleiche Arbeit Heute habe ich im Plenum in einer Rede am Nachmittag noch einmal Stellung genommen zu Anträgen der Fraktionen der SPD und der Linken, die unisono der Auffassung sind, dass wir mit einer 40-Prozent-Frauenquote die immer noch bestehende Entgeltungleichheit von Frauen und Männern aus dem Weg schaffen sollten. Das ist blanker Unsinn. Chancengleichheit von Frauen – nicht nur im Hinblick aufs Gehalt sondern insbesondere auch was Frauen in Führungspositionen und Aufsichtsräten angeht – will ich als Liberale nicht mit der Brechstange durchsetzen. Abgesehen davon werden bestimmte Branchen wie zum Beispiel die Metallindustrie oder Autozulieferer nur schwer Bewerberinnen finden. Der SPD-Rednerin Christel Humme habe ich vorgehalten, dass sie die zweifelsohne bestehende Entgeltungleichheit hätte bekämpfen können, als die SPD selber in der Regierung war. Unverschämt ist in der Begründung des Antrags der Linken, so zu tun, als fördere die Koalition unlautere Arbeitspraktiken wie die Schlecker-Affäre. Ich verwies im Plenum auf den Referentenentwurf vom 02. September, in dem Machenschaften wie diese bei Schlecker geschehen, ausgebremst werden sollen.

Ich bin der Auffassung, dass die Unternehmen es sich nicht leisten können, auf das Potenzial gut ausgebildeter Frauen zu verzichten. Statt Quote fordere ich die Unternehmen auf, sich am Beispiel der Telekom zu orientieren, die ein Bündel an Maßnahmen auf den Weg gebracht hat, um Mitarbeiterinnen an sich zu binden und familienfreundliche Maßnahmen anzubieten. In Zeiten, in denen der Wettlauf um qualifizierte Mitarbeiter begonnen hat, kann sich ein Unternehmen kein frauen-feindliches Image leisten.

Besuchergruppe diskutierte mit uns

Zu guter Letzt erinnere ich mich gerne an den Besuch einer Besuchergruppe des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft am Donnerstag bei mir in Berlin. Zusammen mit anderen Fraktionskollegen haben wir eineinhalb Stunden lang – deutlich länger als das Programm eigentlich vorsah – miteinander diskutiert. So machten sich die Mittelständler aus der Region Süderelbe Luft über das Gebaren von Geldinstituten bei Krediten und kritisierten die vom Parlament vergangene Woche beschlossene Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke. Frank Schäffler, Finanzexperte der Fraktion, stellte hierzu klar, die Verlängerung bedeute ja nicht, dass die Kraftwerke dann nicht mehr in Ordnung seien. Das Gegenteil sei der Fall. Durch die Verlängerung der Laufzeiten könne die Koalition das eigensparte Geld verstärkt als Investitionen für neue Energien nutzen.

Liebe Freunde,

ich wünsche Ihnen und Euch ein schönes Wochenende – lassen Sie sich nicht vom trüben Herbstwetter Ihre gute Laune nehmen!

Herzliche Grüße aus Berlin

Ihre /Eure

Nicole Bracht-Bendt

Samstag, 6.November 2010

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Julis,

danke für die Einladung zu Ihrem Landeskongress.

Ich bin heute gespannt auf lebhafte Diskussionen und Anregungen – auch für unsere Arbeit als liberale Abgeordnete des Deutschen Bundestages.

Seit einem Jahr bin ich Mitglied des Bundestages und für die FDP-Fraktion unter anderem zuständig für Frauenpolitik. Ein Thema, das mir am Herzen liegt.

Die öffentliche Debatte derzeit erweckt den Eindruck, dass es nur um die Frage Quote ja oder nein geht. Ich bin davon überzeugt, dass eine Quote nur Symptome behebt, nicht die Ursachen. Eine Quote kann ich als Liberale ohnehin nicht gutheißen. Die Staat hat sich hier heraus zu halten. Zusätzliche Bürokratie und das Recht auf freie Entscheidungen können wir den Unternehmen nicht zumuten.

Das gilt auch für die Besetzung von Aufsichtsräten. Quoten-UnterstützerInnen loben immer wieder das Vorzeige-Land Norwegen mit einer Frauenquote von 40 Prozent im Berufsleben. Dabei ignorieren sie fast immer, dass es viele Unternehmen gibt, die ihre Gesellschaftsform ändern müssen, um die Quote zu umgehen. Es gibt schlichtweg immer noch Unternehmen – wie zum Beispiel in der Metallbranche – , in denen Frauen noch unterrepräsentiert sind.

Ich will die Lage der Frauen keineswegs schön reden. Bei 23 Prozent weniger Gehalt als Männer besteht dringender Handlungsbedarf. Deshalb bedauere ich, dass in unserer Fraktion die Meinung vorherrscht, der Markt regele alles allein. Wenn ich sehe, dass insbesondere in den Führungsetagen unserer Unternehmen der Anteil der Frauen immer noch gering ist – und was mir am meisten Sorgen macht – die Differenz bei den Einkommen am größten ist, dränge ich darauf, dass sich hier etwas ändert.

Es ist höchste Zeit, hier Maßnahmen auf den Weg zu bringen.

1. Wir müssen den Koalitionsvertrag umsetzen. Es ist genau ein Jahr her, als die christlich-liberale Koalition den Stufenplan beschlossen hat. Durch Offenlegung und Transparenz der besetzen Stellen sollen Unternehmen für die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern sensibilisiert werden. Aus Imagegründen werden sich Unternehmen überlegen, ob sie es sich leisten können, öffentlich als frauenfeindlich abgestempelt zu sein. Das dürfte auch dazu beitragen, dass Frauen auf dem Weg nach oben nicht länger an die berüchtigte Gläserne Decke stoßen.

2. Wir sollten die Auswahlkriterien für Aufsichtsräte ändern: Warum muss ein Aufsichtsrat zwingend jahrelange Vorstands-Erfahrung haben? Kenntnisse von Wissenschaftlerinnen, Juristinnen und Wirtschaftsprüferinnen – auch ohne Vorstandserfahrung – können wertvoll für die Aufsichtsratstätigkeit sein.

3. Mein letzter Punkt ist ein gesellschaftspolitischer Appell: Erst im Berufsleben mit einer zwanghaft eingeführten Quote eine Balance zwischen Frauen und Männern herbei führen zu wollen, ist viel zu spät. Schon im Kindergarten und in der Schule müssen wir alle, Eltern, Lehrer und Freunde Mädchen zu mehr Selbstbewusstsein und weniger Bescheidenheit animieren. Der Berufswahl kommt eine spezielle Rolle zu. Schon in der Schule müssen Mädchen wie Jungen gezielter auf die Berufswelt vorbereitet werden. Mädchen muss schon hier klar gemacht werden, dass nicht nur die Berufswahl richtungsweisend sein kann. Sie müssen auch wissen, dass längere familienbedingte Auszeiten erhebliche Einschnitte beim späteren Einkommen wie auch bei der Rente verbunden sind.

Liebe Julis, ich würde gerne auch Ihre Meinung hören, was wie wir Frauen besser fördern können.  Sprechen Sie mich an, Sie sind die Generation, die dies am meisten betrifft.

Ich wünsche dem Landeskongress gute Diskussionen und Anregungen!

Herzlichst

Ihre Nicole Bracht-Bendt MdB

Sprecherin für Frauen und Senioren

FDP-Bundestagsfraktion

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