Die Buchholzer FDP-Bundestags und Kreistagsabgeordnete Nicole Bracht-Bendt begrüßt den Vorstoß des liberalen Landtagsabgeordneten Jan-Christoph Oetjen zur Anhebung der Altersgrenzen für die Freiwillige Feuerwehr. „In Zeiten des demografischen Wandels gehören alle bestehenden Altersgrenzen auf den Prüfstand,“ so Nicole Bracht-Bendt.

„Rund 4500 Männer und Frauen engagieren sich im Landkreis Harburg in den Freiwilligen Feuerwehren. In einer Zeit, in der die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements immer wichtiger wird, verdient dieser Einsatz unserer aller Anerkennung und Respekt. Wir sollten im Landkreis Harburg froh über jeden sein, der auch im vorgerückten Alter der Freiwilligen Feuerwehr treu bleibt. Es gibt keinen Grund, sie dort auszuschließen, während die Kollegen der Berufsfeuerwehr die Altersgrenze heraufgesetzt wird.“

Nicole Bracht-Bendt: „Ich weiß von Kreisbrandmeister Dieter Reymers, dass mehr ältere Feuerwehrleute die Nachwuchssorgen der Wehren natürlich nicht kompensieren. Wer zum Beispiel Atemschutzgeräte trägt, muss fit sein, und da sind die Einsatzmöglichkeiten Älterer beschränkt. Das muss man realistisch sehen. Auf der anderen Seite gibt es eine Fülle von Einsatzmöglichkeiten, in denen auch nicht mehr ganz junge Mitglieder der Wehren einen wertvollen Dienst leisten können“, so Nicole Bracht-Bendt.“ Und diese freiwilligen Helfer per Altersgrenze abzuweisen, ist töricht.

 

Berlin, 9. Februar 2012

Liebe liberale Freunde,
sehr geehrte Damen und Herren, 

der Winter hat die Hauptstadt weiterhin fest im Griff, da taten die Sonnenstrahlen heute Vormittag richtig gut, als ich vor dem Reichstag wieder Gäste aus dem Wahlkreis begrüßen konnte. Wegen der (mal wieder) kurzfristig einberufenen Sonder- Fraktionssitzung zu Griechenland und der anschließenden Plenardebatte um die Zukunft von Asse, blieb leider gerade mal Zeit für einen Kaffee. Auch ansonsten war die Woche im Bundestag vor der bunten Narrenzeit wie immer um diese Zeit voller Termine.

Am Montag nahm ich an der offiziellen Auftaktveranstaltung zum Europäischen Jahr des aktiven Alterns teil. Experten aus unterschiedlichen Forschungsbereichen und Organisationen machten klar, dass dieses von der EU ausgerufene Jahr nicht nur Lippenbekenntnisse beinhalten darf. Ich selber habe mich ja schon Anfang Januar mit den Verantwortlichen im Landkreis zusammen gesetzt und mit ihnen darüber diskutiert, was wir in unserer Region konkret unternehmen können, um die Senioren stärker einzubinden und öffentliche Einrichtungen gleichzeitig altersgerechter zu machen. Montagabend habe ich mich auf den Weg zurück in den Wahlkreis gemacht, um an der Sitzung des Ausschusses für Schule, Familie und Senioren teilzunehmen. Am nächsten Morgen ging es mit dem ersten Zug zurück nach Berlin, wo wie jeden Dienstag der Sitzungsmarathon der Fachgremien anstand: früh als erstes die Sitzung der AG Familie, dann des Arbeitskreises VI und der Landesgruppe Niedersachsen und schließlich die Fraktionssitzung am Nachmittag.

Am Abend hatte die FDP-Fraktion Tagesmütter und –väter zu einer fraktionsoffenen Veranstaltung eingeladen. Hintergrund: Die zuständigen Verbände fühlen sich durch eine neue EU-Hygieneverordnung gegängelt. Auch ich halte die hier vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen für übertrieben, es kann nicht sein, dass Tagesmütter, die ohnehin in der Regel kein großes Einkommen erzielen, bei der Betreuung von Kleinkindern unnötig reglementiert werden. Ohnehin leistet die Tagespflege – auch in unserem Landkreis – einen ganz wertvollen Beitrag, und deshalb werde ich mich für sie einsetzen. Ich denke auch, dass die Tagespflege stärker als bisher in den Kitabetrieb eingebunden werden sollte und eine engere Zusammenarbeit angestrebt wird.

Nach der Sitzung der Koordinierungsrinde am Mittwoch und dem Obleutegespräch ging es in der Sitzung des Familienausschusses in einem Antrag der Grünen wiedermal um eine 40 Prozent-Quote für Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten. In diesem Fall haben überraschend die CDU-Frauen, die sich in den zurück liegenden Monaten als Quoten-Befürworterinnen lautstark zu Wort gemeldet haben, gegen den Antrag gestimmt. Damit wurde der Grünen-Antrag geschlossen von den Koalitionsfraktionen abgelehnt. Damit ist aber keineswegs die Quotendebatte vom Tisch, sie wird weiter gehen. Ich werde als einzige frauenpolitische Sprecherin bei meiner Meinung bleiben, dass eine Quote nur an den Symptomen herumdoktern würde. Wir müssen vielmehr an den Ursachen arbeiten, dass mehr Frauen in Führungspositionen gehen.

 

Aktion gegen Einsatz von Kindersoldaten 

Viel Unterstützung von Abgeordneten und Mitarbeitern aus allen Fraktionen erhielt die Kinderkommission bei ihrer Aktion Schülern aus Wedel zum so genannten Red Hand Day gegen den Einsatz von Kindersoldaten im Bundestag. In meiner Rede vor Kollegen aus dem Bundestag, Vertretern von Menschenrechtsorganisationen und vielen Kindern und Jugendlichen habe ich darauf hingewiesen, dass der rote Abdruck unserer Hände ein Zeichen sein soll, mit dem wir unsere Abscheu gegenüber den Gräueltaten in kriegerischen Auseinandersetzungen zum Ausdruck bringen. Ich machte deutlich, dass die Bundesregierung gerade durch Bildungsprojekte in betroffenen Ländern seit Jahren große Anstrengungen unternimmt, dem entgegenzuwirken. Wir helfen den Kindern, indem wir in den Schulen und in die Ausbildung von Lehrern investieren, damit betroffene Kinder eine Zukunftsperspektive haben. Über die Unterstützung auch von Familienministerin Dr. Kristina Schröder habe ich mich gefreut.

Liebe Freunde, wie Sie ja täglich den Medien entnehmen konnten, hat uns auch in dieser Woche das Thema Griechenland wieder intensiv beschäftigt.

Bundeskanzlerin Merkel war heute Morgen zu Gast in unserer Fraktionssitzung, um uns über den aktuellen Stand der Gespräche mit der Regierung in Athen zu informieren. Es steht außerfrage, dass Griechenland jetzt endlich liefern muss. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich mich mit meiner kritischen Haltung und meiner Forderung nach einem Schuldenschnitt schon zu Beginn der Diskussion bestätigt sehe.
Unser Fraktionsvorsitzender Rainer Brüderle hat nach der Sitzung klar gemacht, bevor ein zweites Hilfspaket auf den Weg gebracht wird, muss Griechenland verbindliche Zusagen abgeben und die Umsetzung der Spar- und Reformauflagen einleiten. Am 27. Februar wird eine Sondersitzung des Bundestags zum Griechenland-Hilfspaket stattfinden.

Noch ein Wort zur spannenden Debatte um die Zukunft von Asse, das heute zum Ende der Plenumssitzung auf der Tagesordnung stand. Dabei machte Niedersachsens Umweltminister Stefan Birkner klar, dass die Abfälle aus der Asse herauskommen. „Wir werden alles daran setzen, schnellstmöglich Klarheit darüber zu erlangen, ob und inwieweit es auch tatsächlich möglich ist,“ sagte er. Bis zum Jahr 1978 waren in der niedersächsischen Asse rund 126 000 Fässer mit schwach und mittel radioaktiven Abfällen eingelagert worden. Das ehemalige Salzbergwerk ist aber in einem bedenklichen Zustand, weil derzeit pro Tag rund 12 000 Liter Wasser eindringen. Ich begrüße Birkners Ankündigung, alle Möglichkeiten zu nutzen, um das Verfahren zu beschleunigen.

Bis zum nächsten Mal grüßt Sie herzlich

Ihre
Nicole Bracht-Bendt

 

Protestaktion im Bundestag: Viel Unterstützung von Abgeordneten und Mitarbeitern aus allen Fraktionen erhielt die Kinderkommission,  die mit Schülerinnnen und Schüler zum so genannten Red Hand Day gegen den Einsatz von Kindersoldaten im Bundestag eingeladen hat. Die rote Hand steht für ein Nein für Kinder mit der Waffe in der Hand. Vor mehreren hundert Kollegen, vielen Kindern und Vertretern von Menschenrechtsorganisationen sagte die Vorsitzende Nicole Bracht-Bendt: Indem wir unsere Hände in rote Farbe tauchen und auf Papier drücken,  bringen wir unsere Abscheu gegenüber den Gräueltaten in kriegerischen Auseinandersetzungen zum Ausdruck. Wir können nicht tatenlos zusehen, wenn Kinder und Jugendliche im Krieg missbraucht werden“.  Nicole Bracht-Bendt wies auf Anstrengungen der Bundesregierung hin, dem entgegenzuwirken. Die Abdrucke der roten Hände werden an die Vereinten Nationen weiter geleitet.


Gerade Bildungsprojekte, der Bau von Schulen und die Ausbildung von Lehrern helfen, betroffenen Kindern eine Zukunft zu geben. Unterstützung erhielt Nicole Bracht-Bendt auch von Familienministerin Dr. Kristina Schröder.

Die Schülerinnen und Schüler einer 8. Klasse aus Wedel bei Hamburg befragten anschließend in der Sitzung der Kinderkommission die Abgeordneten nach deren Einstellung zum Waffenexport. Nicole Bracht-Bendt wies darauf hin, dass Deutschland zwar einer der größten Waffenexporte ist, aber auf der Grundlage eines strengen Waffenexportgesetz grundsätzlich nicht in Länder in Krisengebieten liefert.

Weitere Informationen gibt es ebenfalls auf der Seite der FDP-Fraktion. Ebenfalls gibt es noch mehr Fotos.

DGB: Das Einkommen von Frauen liegt weiterhin deutlich unter dem der Männer. In Deutschland klafft zwischen den Geschlechtern eine Lohnlücke von durchschnittlich 23 Prozent. Deutschland zählt damit zu den Schlusslichtern in Europa. Dort liegt der Gender Pay Gap im Durchschnitt bei 18 Prozent. Männer und Frauen haben jedoch einen Anspruch auf gleiche Entlohnung bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit. Die bestehenden Gesetze scheinen aber nicht auszureichen, um die Entgeltlücke zu überwinden.

Fragen an Nicole Bracht-Bendt, Sprecherin für Frauen und Senioren der FDP-Bundestagsfraktion

Kann aus Ihrer Sicht/der Sicht ihrer Partei, die Entgeltgleichheit überwunden werden?

  1. Ja, das muss sie auch! An erster Stelle steht für mich das Offenlegen der Gehälter. Mehr Transparenz bei den Gehaltsstrukturen würde ungerechte Bezahlung aufdecken. Es würde sich schnell herum sprechen, wo Frauen schlechter bezahlt werden als Männer. Davon abgesehen können sich Unternehmen in einer Zeit demografischer Veränderungen bald nicht mehr leisten, auf gut ausgebildete Frauen zu verzichten. Mit dem Programm Logib-D unterstützt die Bundesregierung Unternehmen, Gehältern zu analysieren. Ich werbe in der Wirtschaft dafür, mitzumachen. Acht Prozent weniger Gehalt für gleiche Arbeit bei gleicher Qualifikation ist nicht hinnehmbar.

Für die durchschnittliche Entgeltlücke von 23 Prozent gibt es viele Ursachen, die müssen aufgedeckt werden. Frauen arbeiten leider immer noch häufig in Branchen mit geringeren Verdienstmöglichkeiten, unterbrechen ihren Berufsweg häufiger familienbedingt oder arbeiten in Teilzeit, das bringt Nachteile nicht nur beim Gehalt sondern auch beim Karriereweg mit sich. Schon in der Schule sollten Mädchen stärker motiviert werden, sich nicht auf Berufe festzulegen, die in eine Sackgasse führen.

Kinder dürfen für Frauen kein Grund sein, auf die Karriere zu verzichten. Deshalb brauchen wir eine passgenaue Kinderbetreuung, auch in den Schulferien, und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle für Mütter und Väter.

Ich halte eine gesetzliche Regelung nicht für den richtigen Weg.

Herr Bundestagspräsident,

verehrte Kolleginnen und Kollegen,

bei der Internationalen Seniorenkonferenz des Familienministeriums hat kürzlich die amerikanische Psychologin Becca Levy über eine Studie berichtet, in der sie Männer und Frauen befragte, welche Altersbilder sie mit Älteren verbinden.Häufig genannt wurden: langsam gehen, senil sein, Demenz, körperliche Beeinträchtigungen. Dann untersuchte die Professorin der Yale-Universität den Effekt negativer Altersbilder. Ich zitiere Frau Levy:

„Wenn wir Menschen mit negativen Stereotypen konfrontiert haben, konnten wir sehen, dass sich ältere Teilnehmer daran anpassten: Die Gedächtnisleistung nahm ab, die Leute gingen langsamer und reagierten schneller mit Herzbeschwerden auf Stress.

Wenn wir die Leute aber positiven Bildern aussetzten, konnten wir genau die umgekehrte Wirkung beobachten.“

Am beeindruckendsten ist, dass ein positives Bild vom Altern mit durchschnittlich sieben Jahren längerer Lebenszeit verbunden ist.

Mit dem 6. Altenbericht haben die Verfasser wichtige Weichen für einen Wandel bei uns in Deutschland gestellt. Ich möchte Herrn Prof. Kruse und der Kommission für ihre zum Teil langjährige Arbeit und ihre wichtigen Ergebnisse danken. Ihre Erkenntnisse haben wir in unserem Antrag aufgegriffen.

Die Altersbilder von heute sind anders als die von gestern. Nie zuvor gab es so aktive Ältere, die weiterhin aktiv sein wollen, obwohl sie ein Alter erreicht haben, in dem sie in den wohlverdienten Ruhestand gehen könnten. In den Fällen, in denen starre Altersgrenzen Aktiv-Sein blockieren, wird die Koalition Altersgrenzen überprüfen. Ich bin sicher, dass wir auf viele verzichten können.

Die EU-Kommission hat 2012 zum Europäischen Jahr des aktiven Alterns erklärt. Das ist zu begrüßen. Die Koalition hat die Relevanz des Alterns früh erkannt und bereits im Koalitionsvertrag eine Demographie-Strategie festgeschrieben.Den Wandel in den Köpfen kann die Politik allerdings nicht allein herbei führen.Dies ist eine Aufgabe, an der alle gemeinsam arbeiten müssen. Stichwort Generationen-Dialog. Wir müssen miteinander im Gespräch bleiben. Junge und Alte.

Altersbilder haben auch Einfluss darauf, was jüngere Menschen für ihr eigenes Alter erwarten und was ältere Menschen sich zutrauen und erreichen wollen. Auch Städte, Länder und Bund müssen eng zusammen arbeiten, um gemeinsam eine Infrastruktur für eine altersgerechte Gesellschaft zu schaffen. In einer Gesellschaft des langen Lebens stecken enorme Kräfte. Raum für neue Altersbilder bietet bürgerschaftliches Engagement. Mit dem neuen Bundesfreiwilligendienst, der auch für  Ältere offen steht, hat die Koalition hier schon einen wichtigen Beitrag geleistet.

Wir brauchen aber auch ein neues Bild vom alten Menschen in den Medien. Das Bild von der Großmutter im Bilderbuch von früher passt nicht mehr. Auch in der Werbung hat sich herum gesprochen, dass sich das Interesse Älterer nicht auf Haftpulver für dritte Zähne beschränkt. Und es hat sich auch herum gesprochen, dass Ältere eine mächtige Käuferschicht darstellen. Medien haben gewaltige Macht, die Einstellung der Gesellschaft zu beeinflussen. Die Prämierung guter Beispiele, die die Vielfalt der Lebensformen widerspiegeln, ist eine von vielen Möglichkeiten, ein neues Bild zu forcieren.

Wir brauchen auch einen Wandel im Gesundheitswesen: In einer Zeit des langen Lebens müssen wir erkennen, dass nicht alle Krankheiten eine Alterserscheinung sind. Ziel unseres Antrages ist, verstärkt die Potenziale der zweiten Lebenshälfte zu aktivieren, und zwar auch für den Bereich Bildung und Qualifizierung.

Lebenslanges Lernen ist selbstverständlich geworden. Ich appelliere an die Unternehmen, in den Erhalt der Arbeitsfähigkeit ihrer älteren Beschäftigten zu investieren. Das Recht auf Weiterbildung darf nicht mit 40 Jahren aufhören. Zur Generationengerechtigkeit gehört, dass die Lebenszeit nicht mehr starr an drei Phasen Jugend und Ausbildung, Erwachsenenalter und Erwerbstätigkeit und schließlich Ruhestand gekoppelt wird.

Mit der steigenden Zahl der Älteren wird wahrscheinlich auch die Zahl der Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen deutlich steigen. Wir alle wissen, dass der Begriff Pflegebedürftigkeit neu definiert werden muss. Ich bin froh, dass Gesundheitsminister Bahr diese wichtige Herausforderung jetzt konkret anpackt.

Ein weiterer zentraler Punkt in unserem Antrag ist  Barrierefreiheit.

Wir müssen uns fragen: Wie muss eine Gesellschaft gestaltet sein, damit alle Menschen, gleichberechtigt und selbstbestimmt leben können. Barrierefreiheit ist kein Luxus sondern muss selbstverständlich sein.

Und zwar in allen Lebensbereichen, nicht nur in den eigenen vier Wänden.

Ich bin dafür, dass das bewährte KfW-Programm „Wohnen im Alter“ fortgesetzt wird und moderne Technologien wie zum Beispiel das Hausnotrufsystem und andere Assistenzsysteme stärker vorangetrieben werden.

Barrierefreiheit muss für den Besuch des Rathauses genauso selbstverständlich sein wie in der Städteplanung, im Straßenverkehr wie im Internet, in der Forschung und in der Ausbildung, in der differenzierte Altersbilder zu vermitteln sind, die Krankheit und Alter entkoppeln. Ich bin sicher, wir sind auf einem guten Weg zu einer Gesellschaft mit neuen Altersbildern.

Vielen Dank.

Nicole Bracht-Bendt macht Praktikum im Pflegezentrum Hainfelder Hof

„Seit Monaten sind Demenz und die Pflegesituation in Alten- und Pflegeheimen auf der politischen Tagesordnung. Um mir ein persönliches Bild über die Situation von Pflegenden und Patienten zu machen, habe ich gerne einen Tag Praktikum im Pflegezentrum Hainfelder Hof gemacht“, erklärte die FDP-Bundestagsabgeordnete  Nicole Bracht-Bendt nach ihrem Besuch der 2007 eröffneten Einrichtung.  Einen Tag lang begleitete die Sozialpolitikerin und Kreistagsabgeordnete Pfleger und Pflegerinnen, informierte sich im Gespräch mit der Heimleitung. Nicole Bracht-Bendt spielte mit den an Demenz-Patienten und reichte Essen an. Durch ihre persönlichen jahrelangen Erfahrungen in der Lebenshilfe und im Beirat eines Alten- und Pflegeheimes in Hannover und als seniorenpolitische Sprecherin ihrer Fraktion in Berlin war die Arbeit in einem Pflegeheim nichts Unbekanntes. Angesichts der politischen Debatte wollte sie sich über die aktuelle Situation eines privaten Pflegeheimes machen. Davon zeigte sich die Abgeordnete beeindruckt über das Angebot und die wohltuende Atmosphäre des Hainfelder Hofes. Ein Kompliment machte Nicole Bracht-Bendt dem Pflegeteam: „Ich habe hier Alltagsbegleiter mit Herz und Kompetenz erlebt“.

 

Nach Angaben von Geschäftsführer Werner Gerken bietet der Hainfelder Hof 79 Pflegeplätze, die auch alle belegt sind. Überwiegend verfügt die Einrichtung über Einzelzimmer.

Die Bewohner leben in sechs Hausgemeinschaften, die über 3 Etagen verteilt sind.„Im Erdgeschoß widmen wir uns ganz besonders desorientierten Bewohnern, da hier auch ein geschützter Gartenbereich mit zur Verfügung steht. Wir legen neben der Pflege großen Wert auf eine aktive Beschäftigung der Bewohner, die im Tagesgeschehen mit eingebunden sind. Uns steht ein qualifiziertes Team von fünf Mitarbeitern zur Verfügung, die neben der Beschäftigung auch die Aufgaben als Alltagsbegleiter (87b-Kräfte) übernehmen und so den Bewohnern Abwechslung und Unterstützung geben.

Um den Bewohnern eine gute Pflege zu gewährleisten, sind insgesamt 50 Mitarbeiter im Pflegebereich tätig. In der kompletten  Einrichtung sind 70 Mitarbeiter (Voll-, Teilzeit und Aushilfen) in allen Bereichen beschäftigt,“ so Geschäftsführer Gerken.

Berlin,  27. Januar 2012

 

Liebe liberale Freunde,

die Rede des Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki (91) heute vormittag vor dem Bundestag war für mich eine der berührendsten Momente als Abgeordnete. Anlass war die Befreiung der Häftlinge im Vernichtungslager Auschwitz am 27. Januar 1945. Der einzige noch lebende Zeitzeuge des Warschauer Ghettos hielt eine Rede, wie wir sie wohl nie wieder hören werden. „Ich spreche nicht als Historiker“, sagte er, sondern „als Überlebender des Warschauer Ghettos“. Es war still wie nie im Plenum, als Reich-Ranicki leise, aber eindringlich vom Sommer 1942 berichte, von seiner Zeit als Protokollant im Ghetto. Der Literaturkritiker erzählt von der Angst, dem Aufmarsch der Nazis und besonders bewegend von seiner Heirat mit seiner Frau Teofila 1942. Der Auftritt von Reich- Ranicki hat mich darin bestärkt, dass wir den Holocaust immer wieder in Erinnerung bringen müssen, auch wenn manche meinen, man solle das Thema endlich ruhen lassen. Wer Reich-Ranicki erlebt hat oder den Holocaust- Überlebenden, den ich letzte Woche in der Deutsch-Israelischen Parlamentarier- Gruppe kennen lernen durfte, wird anders darüber denken.

Im Familienausschuss zog Bundesfamilienministerin Dr. Schröder am Mittwoch Bilanz der Familienpolitik der christlich-liberalen Bundesregierung und berichtete über ihre Pläne: Den großen Erfolg des neuen Bundesfreiwilligendienstes, über den sie berichtete, verbuche ich auch als Erfolg unserer liberalen Politik. Welche Drohszenarien haben die vielen Kritiker im Vorfeld aufgezeigt, angeblich war ja das ganze System durch den Wegfall der Zivis in Gefahr. Nichts von alledem ist eingetreten. Im Gegenteil. Der Bundesfreiwilligendienst läuft super, was mich besonders freut, ist dass 20 Prozent der Beteiligten älter als 27 Jahre sind und immerhin rund 5 Prozent Senioren, die ihre Rente aufstocken.

Wie das (von uns Liberalen kritisch gesehene) Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kinder zuhause betreuen, ausgestaltet wird (Barauszahlung oder doch Gutschein?), ließ die Ministerin offen. Fest steht aber nach ihren Worten, dass es wohl kommt.

Erfreuliches gibt es beim Thema Kinderwunsch: Die Ministerin kündigte an, dass sie bis April ein Konzept zur Finanzierung der In-Vitro-Behandlung vorlegen wird. Ich unterstütze die Ministerin bei ihrer Absicht, dass sich Bund und Länder künftig bei den ersten drei Behandlungen mit jeweils 25 Prozent an den Kosten der Kinderwunschbehandlung beteiligen werden, während die restlichen 50 Prozent von den Gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden sollen. Das heißt, dass die ersten drei Behandlungen wären für Eltern kostenfrei und ab der vierten In-Vitro-Behandlung sollen sich nach den Plänen der Ministerin Bund und Länder jeweils 25 Prozent der Kosten tragen. Für kinderlose Eltern wäre das eine enorme Verbesserung. Gelockert werden sollen gesetzliche Vorschriften bei Adoptionen, wie zum Beispiel die Altersgrenzen und die Regelung, wonach Adoptivkinder „voll in die Obhut genommen werden müssen“, was nach bisheriger Rechtsprechung die Berufstätigkeit beider Elernteile nicht zuließe. Dies ist nicht mehr zeitgemäß.

 

Besuch aus dem Wahlkreis

Mit einem Politik-Leistungskursus des Gymnasiums Meckelfeldt hatte ich am Donnerstag wieder Besucher aus dem Wahlkreis. Ich diskutiere gerne mit jungen Leuten aus unserer Region.

 

ISAF-Mandat

Das Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern fand vor der Debatte im Bundestag über die Verlängerung des ISAF-Mandates statt, das um ein weiteres Jahr verlängert wird. Ich bin überzeugt, dass das strategische Konzept der Bundesregierung entscheidend zu einer Verbesserung der Lage in Afghanistan beigetragen hat. Obwohl in diesem Land noch viel im argen liegt, ist vor allem im zivilen Aufbau Beachtliches geschehen: die Kindersterblichkeit ist zurück gegangen, die Mädchen können wieder in die Schule gehen, es gibt wieder Hebammen im Lande und beim Zustand der Krankenhäuser gibt es eine eindeutig positive Entwicklung. Ich möchte an dieser Stelle allen beteiligten Soldaten für ihren Einsatz danken.

 

Hier eine Bilanz einiger meiner Termine:

Wegen der Sitzung des Betriebsausschusses Buchholz bin ich erst am frühen Dienstag nach Berlin gefahren. Um 9 Uhr begann die Sitzungswoche mit der Sitzung der AG Familie unserer Fraktion, anschließend nahm ich am Empfang der Unicef in Schloss Bellevue teil. Am Nachmittag traf ich mich mit Verantwortlichen des Familienministeriums zu einem Hintergrundgespräch zum Thema Senioren und Ausgestaltung des Aktiven Jahr des Alterns. In der Fraktionssitzung war überraschend die Bundeskanzlerin zu Gast, die uns über ihre Strategie beim ESM informierte.

Am Mittwoch begann der Sitzungsmarathon mit der Koordinierungsrunde, es folgten routinemäßig das Obleutegespräch und der Familienausschuss. Am Nachmittag stand in der Sitzung der Kinderkommission der Besuch eines Theaterprojektes in einer Berliner Grundschule auf dem Programm. Wie können wir Kindern und Jugendlichen Kultur nahe bringen, war die Frage, die ich als Vorsitzende in den Mittelpunkt gestellt habe. Das Theaterprojekt hat mich beeindruckt. Völlig unverkrampft präsentierten sich die Jungen und Mädchen auf der Bühne. Die Verantwortlichen sagten, dass Theaterspiel in vielerlei Hinsicht Positives bewirke: Das Interesse an Kunst und Kultur wird geweckt, und das Miteinander auf der Bühne habe den Effekt, dass auch Schüler, bei denen die Chemie in der Vergangenheit nicht gestimmt hat, sich näher kommen (Ein Pressebericht darüber in der Anlage). Am Abend war der Familienausschuss bei Ministerin Schröder zum Neujahrsessen eingeladen. Danach trafen meine niedersächsischen Kollegen und ich beim Niedersachsenabend auf Einladung des Landwirtschaftsministeriums auf dem Messegelände Kollegen aus der Landtagsfraktion, des Landesfachausschusses und den neuen Umweltminister Dr. Stefan Birkner und viele andere Niedersachsen.

Der Donnerstag begann mit dem „Frauenfrühstück“, einer Gesprächsrunde der Frauen in unserer Fraktion. Diesmal war Fraktionschef Rainer Brüderle zu Gast, mit dem wir über die anhaltende Quoten-Debatte sprachen. Die Diskussion macht auch unseren Fraktionschef nachdenklich, er wird auch an unseren nächsten Treffen teilnehmen. Wir müssen wesentlich mehr Frauen motivieren, in der Politik aktiv zu werden. Vielleicht brauchen wir andere Themen, um mehr Frauen anzusprechen. Aber eine Quote ist und bleibt für mich aber keine Option.

Im Mittelpunkt stand im Bundestag die Debatte zum Finanzmarktstabilisierungsgesetz. Gemeinsam fuhr die Fraktion zu einem Empfang auf der Grünen Woche. Heute standen die Sitzung der AG Kommunalpolitik und der Demografische Wandel auf dem Plan, da es um die Forschungsagenda ging, sprach ausnahmsweise mein forschungspolitischer Kollege Dr. Martin Neumann zum Senioren-Thema. Liebe liberale Freunde, jetzt steht jetzt wieder der Wahlkreis im Mittelpunkt. Morgen tagt der Landesvorstand der FDP in Hannover. Am Dienstag werde ich einen Tag Praktikum in dem Pflegeheim Hainfelder Hof in Stelle absolvieren. Ich will wissen, wie der Alltag aussieht, sowohl für die Pflegenden als auch für die Bewohner.

 

Bis zum nächsten Mal grüßt Sie herzlich Ihre

Nicole Bracht-Bendt

 

Nach einem Besuch der Kinderkommission des Bundestages bei einem Theaterprojekt des Kooperations-Netzwerks für Kulturelle Bildung im Bereich Theater (TUSCH) in der Berliner Rothenburg-Grundschule erklärte die Vorsitzende der Kinderkommission des Deutschen Bundestages, Nicole Bracht-Bendt: „Das Projekt sollte im wahrsten Sinne des Wortes überall Schule machen. Ich bin beeindruckt, wie unverkrampft und spontan die Jugendlichen auf der Bühne in ihre Rolle schlüpfen. Das Theaterspiel fördert auf spielerische Weise das Selbstbewusstsein und das soziale Verhalten von Kindern und Jugendlichen. Auf der Bühne geht es nicht um Leistung, sondern um ein  offenes Miteinander, von dem alle profitieren“.

In dem Netzwerk der Kulturellen Bildung sind 122 Berliner Schulen und 40 Berliner Theater aktiv. Neben Theaterprojekten – und besuchen von Jugendlichen bietet TUSCH künstlerische Werkstattangebote und Fortbildungen für Lehrer/innen und Künstler/innen an. Das kulturelle Netzwerk initiiert diese Partnerschaften, unterstützt sie inhaltlich, organisatorisch und finanziell und begleitet sie für jeweils drei Jahre.

„Die Schüler und Schülerinnen werden durch die Theaterprofis für die Theaterkunst sensibilisiert. Zugleich erhalten sie tolle Anregungen, wie sie auch abseits der Bühne sich selbst und ihre Kreativität besser einbringen können“, so die Vorsitzende der Kinderkommission.

In sieben Städten und Regionen gibt es mittlerweile TUSCH-Nachfolgeprojekte. Nicole Bracht-Bendt: „Im Theater gibt es kein „richtig“ oder „falsch“ und keinen Leistungsdruck. Spielerisch wird das Selbstbewusstsein gestärkt. Ich wünsche mir, dass viele solcher Projekte bundesweit realisiert werden können.“

Weboy