Berlin, den 30. November 2012

Liebe liberale Freunde,
sehr geehrte Damen und Herren,

Sie haben es in den Medien verfolgt – am heutigen Freitag wurden wir im Plenum aufgefordert, den Änderungen des zweiten Anpassungsprogramms für Griechenland zuzustimmen, damit die nächste Tranche in Höhe von 43,7 Milliarden Euro bereitgestellt werden kann. Alle Argumente dafür, wie sie zum Beispiel von Finanzminister Schäuble in der außerordentlichen Fraktionssitzung genannt hatte, aber auch der Druck innerhalb unserer Fraktion, haben mich nicht überzeugt. Ich bleibe bei meiner ablehnenden Haltung und habe auch heute mit Nein gestimmt. Warum? Ich kann diese Ausgaben gegenüber dem Steuerzahler nicht verantworten.
Drei Gründe für meine Ablehnung möchte ich Ihnen nennen: 1. die Verschleppung der Reformen hat zu einem höheren Finanzierungsbedarf geführt, 2. weil den Bürgerinnen und Bürgern immer noch weiß gemacht wird, dass sie ungeschoren davon kommen und 3. – als überzeugte Europäerin schmerzt mich das regelrecht – haben die (in Notlage geratenen) Griechen nichts von den Hilfsmilliarden. Drei Zahlen: Von den zur Auszahlung vorgesehenen 43,7 Milliarden Euro sind nur 10,6 Milliarden Euro für den Defizitausgleich des griechischen Budgets gedacht. Dagegen sind 23,8 Milliarden für die Abwicklung und Rekapitalisierung des griechischen Bankwesens vorgesehen. Ich schließe mich der Rede meines Fraktionskollegen Frank Schäffler an, der im Plenum klar gemacht hat: Gerettet wird nicht die griechische Bevölkerung. Wer der Hilfe zustimmt, der kann dies also nicht mit seiner Solidarität begründen – für die man überdies auch noch die Steuerzahler bezahlen lässt.
Die so genannte Griechenland-Hilfe dient weder Europa noch Griechenland, sondern ist und bleibt eine Subventionsmaschine für Griechenlands Gläubiger und die Gläubiger seiner Banken. Die Anpassung des Programmes, über das wir heute namentlich abgestimmt haben, verschleiert und verschleppt meiner Überzeugung nach die seit 2010 anhaltende Insolvenz Griechenlands.

Was passierte sonst noch in dieser Sitzungswoche?

Als frauenpolitische Sprecherin begann für mich die Woche wieder mit dem Thema Frauenquote. Den Vorstoß der EU-Kommission zur Einführung der Quote für Aufsichtsräte lehne ich nicht nur inhaltlich ab, weil es eine Einmischung in die unternehmerische Freiheit ist. Außerdem ist die EU gar nicht zuständig. Bei allem, was die Mitgliedstaaten besser national regeln können, darf die EU laut den EU-Verträgen gar nichts machen – und gegen dieses Subsidiaritätsprinzip verstößt sie mit ihrem Richtlinienvorschlag. Daher ist es nun Sache der nationalen Regierungen, dagegen vorzugehen. Die FDP-Fraktion steht da eindeutig, ob die CDU/CSU mitmacht, ist aber noch nicht klar. Anscheinend wollen sie abwarten – und das Thema Frauenquote für sich im Wahlkampf nutzen.

Wir entlasten kleine Unternehmen von Bilanz-Bürokratie. Unternehmer sollen sich auf ihr Geschäft konzentrieren können und nur so viel Bürokratielast tragen, wie es unbedingt nötig ist. Dieser Leitidee fühlen wir uns als FDP-Bundestagsfraktion verpflichtet, sie steht im Mittelpunkteines Gesetzentwurfs. Vom Kleinstkapitalgesellschaften- Bilanzrechtsänderungsgesetz (Micro-BilG) werden ca. 500.000 kleine Unternehmen in Deutschland profitieren mit bis zu 700.000 Euro Umsatzerlöse bzw. 350.000 Euro Bilanzsumme.

Am Donnerstagabend haben wir in erster Lesung den „Entwurf eines Gesetzes zur Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens und zur Stärkung der Gläubigerrechte“ beraten. Ziel ist, mit der gestern auf den Weg gebrachten zweiten Stufe der Insolvenzrechtsreform eine Beschleunigung des Restschuldbefreiungsverfahrens im Verbraucherinsolvenzverfahren zu erreichen. Mit den Neuregelungen soll Menschen, die in eine finanzielle Notsituation kommen, schneller als bisher die Möglichkeit eines Neuanfangs gegeben werden. Die Beschleunigung ist auch im Interesse der Gläubiger, weil die Schuldner so einen gezielten Anreiz erhalten, möglichst viele ihrer Verpflichtungen zu bezahlen.

Weiterer Schwerpunkt des Entwurfs ist die Zulassung des Insolvenzplanverfahrens nun auch im Verbraucherinsolvenzverfahren als eine weitere Möglichkeit, dass sich Schuldner und Gläubiger über die Begleichung der Verbindlichkeiten einigen. Der Entwurf enthält zudem zahlreiche Maßnahmen zur Stärkung der Gläubigerrechte, um die derzeit bestehenden praktischen Probleme bei der Wahrnehmung der Gläubigerrechte im Restschuldbefreiungsverfahren zu beseitigen. Diese Maßnahmen werden begleitet von der effektiveren Ausgestaltung des Einigungsversuchs im Verbraucherinsolvenzverfahren sowie der Einführung eines Schutzes von Mitgliedern von Wohnungsgenossenschaften vor Verlust ihrer Genossenschaftswohnung.

Der Bundestag hat am Donnerstag das Patientenrechtegesetz beschlossen. Damit erhalten Versicherte mehr Rechte gegenüber Ärzten, Kliniken und Krankenkassen.

Durch das Gesetz wird die Bewilligung von Leistungen durch die Krankenkassen beschleunigt: Wenn sich die Kasse auf einen Antrag nicht innerhalb von drei Wochen meldet, kann sich der Patient das nötige Mittel, zum Beispiel den Rollator, selbst besorgen und bekommt die Kosten später erstattet. Die Leistung wird also automatisch genehmigt, wenn sich die Krankenkasse nicht rührt. Darüber hinaus werden Krankenhäuser zur Einführung eines Beschwerdemanagements und eines Fehlermeldesystems verpflichtet. Kommt es dennoch zu Fehlern, sind Krankenkassen künftig verpflichtet, ihre Versicherten bei der Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen zu unterstützen. Das Gesetz stärkt zudem die Einsichtsrechte von Versicherten in ihre Patientenakte, das ist sehr erfreulich.

Vermutlich haben Sie davon gelesen, einen Tag nachdem der neue Haushalt verabschiedet worden war, haben die CDU-Frauen einen Zuschuss für Haushaltshilfen für Frauen, die nach der Geburt eines Kindes schnell wieder in den Beruf zurückkehren wollen. Das gehört nun wirklich auf den Wunschzettel für den Weihnachtsmann, und das habe ich auch in folgender Pressemitteilung begründet:

„Schönen Gruß an den Weihnachtsmann

Der Vorschlag aus der Union, Frauen mit staatlich finanzierten Zuschüssen für Haushaltshilfen die Rückkehr in den Beruf zu erleichtern, ist perfekt für den Wunschzettel für alle, die an den Weihnachtsmann glauben. Die Idee einer familienpolitischen Leistung für junge Eltern ist nicht neu, aber jeder in der Koalition weiß, dass es dafür keine Gegenfinanzierung gibt. Die FDP-Bundestagfraktion hat diese Initiative daher längst auf Eis gelegt, weil das Familienministerium bislang nicht dargestellt hat, woher die veranschlagten 35 Millionen Euro kommen sollen. Mit wohl klingenden, aber utopischen Weihnachtswünschen den Wahlkampf ausgerechnet einen Tag nach der Verabschiedung des neuen Haushalts einzuläuten, ist unseriös.

Wichtigste Voraussetzung für eine schnelle Rückkehr von Müttern und Vätern in den Beruf ist eine flächendeckende Kinderbetreuung. Hier hat die Bundesregierung mit ihrem Kita-Ausbau-Programm vorgelegt, jetzt sind die Länder und Kommunen in der Pflicht, damit alle Eltern – sofern dies möchten – schnell wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden.“

Als seniorenpolitische Sprecherin war für mich der Familienausschuss am Donnerstag sehr interessant: Frau Prof. Dr. Ursula Lehr, ehemalige Bundesgesundheitsministerin und heutige Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) hat im zuständigen Bundestagsfachausschuss beinahe eins zu eins die Forderungen unseres Seniorenantrages unterstützt. Das Leben und Wohnen im Alter müsse im Fokus der Politik stehen, dabei die liberale Forderung, ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben auch im hohen Alter zu gewährleisten.

Jetzt geht es gleich mit dem Zug zurück in den Wahlkreis, ich werde heute Abend beim Herrenabend des Wirtschaftsvereins für den Hamburger Süden dabei sein. Morgen schaue ich bei der Ehrenamts-Ausstellung in der Buchholzer City vorbei und dann freue ich mich auf das vorweihnachtliche Zusammentreffen mit dem Ortsverband Neu Wulmstorf.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine schöne Adventszeit.

Viele Grüße,
Ihre

 

 

 

 

Nicole Bracht-Bendt

BERLIN. Zur Diskussion führender Wirtschaftsvertreter mit EU-Kommissarin Viviane Reding in Brüssel über die Einführung einer Frauenquote für Aufsichtsräte erklärt die frauenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Nicole BRACHT-BENDT:

Die FDP-Bundestagsfraktion unterstützt die Wirtschaft bei ihrer Kritik an einer Frauenquote für Aufsichtsräte und setzt auf Selbstverpflichtung der Unternehmen.

 

Aktuelle Zahlen belegen, dass dieses Modell funktioniert. In den vergangenen beiden Jahren wurden bei Nachwahlen zu DAX30-Aufsichtsräten 40 Prozent Frauen auf die frei gewordenen Posten gewählt. Frauen sind in den Kontrollgremien zwar immer noch deutlich unterrepräsentiert, doch es gibt eindeutige Hinweise, dass sich der Wandel fortsetzt.

Die FDP-Bundestagsfraktion begrüßt das klare Votum der Wirtschaft für mehr Vielfalt in allen Führungspositionen.

 

Als FSJ-ler im Bundestag

27. November 2012

Seit dem 1. Oktober hat das Büroteam von Nicole Bracht-Bendt im Bundestag Zuwachs: Oliver Schaub, 19jähriger Berliner, der im Sommer Abitur gemacht hat und das neue Angebot des Freiwilligen Sozialen Jahres – Politik nutzt.

Hier seine ersten Eindrücke nach knapp zwei Monaten:

Mein Name ist Oliver Schaub. Seit dem 1. Oktober dieses Jahres mache ich im Abgeordnetenbüro von Nicole Bracht-Bendt ein Freiwilliges Soziales Jahr im politischen Leben (FSJ-P).

Es gibt erst seit zwei Jahren die Möglichkeit, ein parteiunabhängiges FSJ im Deutschen Bundestag zu absolvieren. Ich habe mich bewusst dafür entschieden –  Wo kann man Politik erleben, wenn nicht hier? Gleichzeitig erhoffe ich mir eine gute Qualifikation für das künftige Studium.

Und warum im Abgeordnetenbüro von Nicole Bracht-Bendt?

Das große Thema von  Nicole Bracht-Bendt  sind Menschen, bei den Liberalen im Bundestag ist sie Sprecherin für Frauen und Senioren und Mitglied der Kinderkommission.  In ihre Zuständigkeit fallen auch die Contergan-Opfer. Das heißt ob Mann oder Frau, jung oder alt, eingeschränkt oder nicht- meine Chefin engagiert sich für ganz persönliche Belange von Menschen. Diese Themen sind für mich greifbar und wichtig.

Unabhängig von den politischen Themen, die Nicole Bracht-Bendt behandelt, bin ich vor allem froh über die herzliche Atmosphäre, die ich hier vom ersten Gespräch an bis heute erlebe.

Wenn man an das Wort „Büro“ denkt, hat man möglicherweise einen grauen Alltag mit nervigen Leuten und despotischen Vorgesetzten im Kopf. Ich darf sagen:  Nichts davon trifft bei mir zu.

Frau Bracht-Bendt ist eine ehrliche und gutherzige Chefin und sehr in ihrer Heimat verwurzelt.

Ich darf überaus nette Leute meine Kolleginnen nennen, die mir geduldig den Einstieg in die Berufswelt ermöglichen. Und von allem im Team habe ich bereits viel gelernt.

Auch wenn man es nicht erwarten mag, ist hier ein grauer Alltag kaum möglich. Durch den Wechsel von sitzungsfreien- und Sitzungswochen  alternieren Faschausschüsse mit Bürgerbriefen. Neue Themen und interessante Kontakte aus Politik, Wirtschaft und Verbänden ergeben sich so gut wie jeden Tag.

Als FSJ-ler bin ich stolzer Inhaber eines Mitarbeiterausweises des Deutschen Bundestages. Das heißt, ich habe jederzeit Zugang zu allen Häusern des Bundestages rings um das Reichstagsgebäude bis hin in die Wilhelmstraße.

Es ist keineswegs so, dass  bei meiner Bürotätigkeit ausschließlich meine Künste im Umgang mit dem Locher abgerufen werden. Von Anfang an darf ich vielen anspruchsvollen Aufgaben nachgehen: Ich setze mich mit Gesetzestexten auseinander, mache Übersichten und Recherchen zu unterschiedlichsten Themen und darf auch eigene Texte schreiben, was  mir besonders Spaß macht.

Ich nehme an Fachausschuss-Sitzungen teil, hier findet die eigentliche politische Diskussion statt, hier wird auch die Marschrichtung vorgegeben, wie  Anträge formuliert werden und wie am Ende im Plenum darüber abgestimmt wird.

Und weil sich die Chefin auch bei allem Engagement nicht zerteilen kann, darf ich sie bei manchen Veranstaltungen vertreten. Dadurch habe ich die Chance,  interessante  Reden zu hören, prominente Persönlichkeiten aus nächster Nähe und besondere Stimmungen hautnah zu erleben.

Was den Büro-Alltag betrifft,  bekomme ich einen guten Einblick  in Organisation und Koordination vieler Aufgaben gleichzeitig. Wovon ich auch ganz persönlich profitiere: Ich bin dabei, meine anfängliche Zurückhaltung zu überwinden, wenn man täglich auf neue,  einflussreiche Menschen aus  der Politik trifft.

Meine Arbeit im Bundestag hat mir ein neues Verhältnis zu Medien und Politik beschert: Seit ich im Bundestag bin, sehe ich Nachrichten viel konzentrierter. Und die Möglichkeit, jede Zeitung im Überblick zu haben, bietet mir einen differenzierteren, objektiveren Blick auf die Dinge.

Viele Menschen meinen, dass sie bei Politik nicht ganz durchsteigen, weshalb sie es auch nicht probieren. Ich dagegen weiß mittlerweile, dass das nur im ersten Moment so wirkt. Für mich ist es vergleichbar mit den Hallen und Gängen des Bundestages: Am ersten Arbeitstag glaubte ich, dass ich mich hier niemals zurechtzufinden werde. Doch schon nach kurzer Zeit kannte ich die vielen, teilweise unterirdischen Wege und finde mich überall zurecht.  So ähnlich geht es mit politischen Themen. Wer sich darauf einlässt, versteht vieles  besser. Bei einem Gebäude bleibt man ja auch nicht am Eingang stehen.

Woran denken Sie eigentlich beim Wort „Bundestag“? Dass dies mehr ist als Plenarsaal und Kuppel des Reichstagsgebäudes, ist  klar. Aber vor meiner Zeit im Bundestag hatte ich keine Vorstellung davon, was für ein gewaltiger Verwaltungskomplex dahinter  steckt.

Politikern wird häufig fehlender Einsatz vorgeworfen.  Das kann ich jedenfalls nach zwei Monaten in einem Abgeordnetenbüro nicht bestätigen. Im Gegenteil. Ein Blick in den vollen Terminkalender einer ganz normalen Sitzungswoche spricht für sich.

Ich bin stolz, im Deutschen Bundestag mitarbeiten zu dürfen.

Oliver Schaub

Zur Forderung der CDU-Frauen nach einem Zuschuss für Haushaltshilfen, um Frauen die Rückkehr in den Beruf zu erleichtern, erklärt die frauenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Nicole BRACHT-BENDT:

Schönen Gruß an den Weihnachtsmann – Der Vorschlag aus der Union, Frauen mit staatlich finanzierten Zuschüssen für Haushaltshilfen die Rückkehr in den Beruf zu erleichtern, ist perfekt für den Wunschzettel für alle, die an den Weihnachtsmann glauben. Die Idee einer familienpolitischen Leistung für junge Eltern ist nicht neu, aber jeder in der Koalition weiß, dass es dafür keine Gegenfinanzierung gibt. Die FDP-Bundestagfraktion hat diese Initiative daher längst auf Eis gelegt, weil das Familienministerium bislang nicht dargestellt hat, woher die veranschlagten 35  Millionen Euro kommen sollen. Mit wohl klingenden, aber utopischen Weihnachtswünschen den Wahlkampf ausgerechnet einen Tag nach der Verabschiedung des neuen Haushalts einzuläuten, ist unseriös.

Wichtigste Voraussetzung für eine schnelle Rückkehr von Müttern und Vätern in den Beruf ist eine flächendeckende Kinderbetreuung. Hier hat die Bundesregierung mit ihrem Kita-Ausbau-Programm vorgelegt, jetzt sind die Länder und Kommunen in der Pflicht, damit alle Eltern – sofern dies möchten – schnell wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden.

Berlin, den 23. November 2012

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Verabschiedung des Haushalts 2013 und eine weitere Krisensitzung zu Griechenland standen im Mittelpunkt dieser Sitzungswoche im Bundestag. Griechenland und die Frage, wie die Koalition hier weiter vorgehen wird, war auch der Anlass des Besuchs von Finanzminister Schäuble am Mittwoch in unserer Fraktionssitzung. Solange wir aber aus Brüssel noch keine Einzelheiten über mögliche neue „Rettungspakete“ erhalten, kann ich mich auch noch nicht abschließend dazu äußern. Doch unter uns Abgeordneten von Union und FDP wächst die Sorge, dass auch diesmal die Karten nicht offen auf den Tisch gelegt und die Dinge schöngeredet werden. Vermutlich wird es wieder eine Zustimmung zu den neuen Griechenland-Hilfen geben, ich werde voraussichtlich mit Nein stimmen. Außerdem ist es höchste Zeit, den Menschen ehrlich zu sagen: Ja, wir werden aus unserem Haushalt Geld auf den Tresen legen müssen.

Deutschland hat bis jetzt 127,9 Milliarden Euro in Griechenland-Hilfen eingesetzt. Bereits ausgezahlt, nicht nur bewilligt, sind 93,67 Milliarden Euro. Wir werden den Großteil des Geldes abschreiben müssen. Auch wenn der Finanzminister uns in der Sitzung sagte, die Griechen seien mit Einsparungen auf einem guten Weg, allerdings erfordere es Zeit, dass Konsequenzen sichtbar  sind.

 

Bundeshaushalt 2013

Erwartungsgemäß ist der Haushalt Arbeit und Soziales wieder größter Einzeletat.

 

 

 

 

31,33 Milliarden Euro werden 2013 voraussichtlich die Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende betragen, 1,41 Milliarden Euro weniger als 2012. Darin enthalten sind die Ausgaben für das Arbeitslosengeld II mit 18,76 Milliarden Euro (2012: 19,37 Milliarden Euro). Den Einzelplan 11 des Bundeshaushalts 2013  können Sie auf der Homepage des Bundestages abrufen (17/10200).

 

6,88 Milliarden Euro für die Familienpolitik

Mit 6,88 Milliarden Euro fällt der Etat für die Familienpolitik, 17/10824, 17/10825) etwas niedriger aus als im laufenden Haushalt. Das liegt daran, dass das (von mir abgelehnte) Betreuungsgeld erst später als ursprünglich geplant kommen soll. Mit 4,9 Milliarden Euro ist das Elterngeld mit mehr als zwei Drittel aller Ausgaben der größte Posten. Mit zu den größten Ausgabenposten bei den Familienleistungen gehören auch das Kindergeld und der Kinderzuschlag mit 541 Millionen Euro (2012: 543 Millionen Euro) und die Einlage in die Stiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“ mit 92 Millionen Euro.

Weitgehend unverändert bleiben die Ausgaben für die Freiwilligendienste. Der Bundesfreiwilligendienst soll mit 167 Millionen Euro finanziert werden, für den freiwilligen sozialen und den freiwilligen ökologischen Dienst sowie den Internationalen Jugendfreiwilligendienst sind Ausgaben von 93 Millionen Euro eingeplant.

Erfreulich: Der strukturelle Haushaltsausgleich rückt in greifbare Nähe. Schwarz-Gelb ist die einzige Koalition, die am Ende der Legislatur weniger Schulden macht als am Anfang. Umso bemerkenswerter, dass sich die Opposition schwierigen Spar-Fragen verweigert und stattdessen Steuererhöhungen und Umverteilung predige.

 

Lösung der Herren Trittin und Steinbrück kosten 40 Milliarden

Die „Lösung“ der Herren Trittin/Steinbrück kostet 40 Milliarden Euro. Übrigens treffen die Belastungspläne von Rot-Grün voll die Mitte Deutschlands.   Möchtegernfinanzminister Trittin kommt uns teuer zu stehen: Höhere Einkommensteuern, Verdopplung der Erbschaftsteuer, Erhöhung der Unternehmenssteuern, Erhöhung der Mehrwertsteuer, Vermögensabgabe, höhere Diesel- und Heizölsteuern, höhere Steuern bei Firmenwagen, Einführung einer Kerosinsteuer, höhere LKW-Maut… Das sind die Beschlüsse der Grünen. Die Kombilösung Trittin / Steinbrück kostet Deutschland 40 Mrd. plus X. Das muss jeder Wähler nächstes Jahr wissen.

Noch ein Satz zur Generaldebatte am Mittwoch im Plenum: Ich erlebte eine Kanzlerin in Hochform: Es gibt zwar eine Reihe von politischen Positionen, die ich nicht mit ihr teile, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Kanzlerin, (Zitat Die Welt), „deren verbale Kunst von uckermärkischem Temperament geprägt ist“, eine mitnehmende Gemeinsamkeitsrede hielt. , Ja, es war gut, wie sie unaufgeregt Gemeinsamkeiten der Koalition in den Mittelpunkt rückte und Herrn Steinbrück nicht einmal erwähnte. Enttäuschend, dass der Kanzlerkandidat der SPD-Fraktion, der nicht so richtig in die Offensive kam, nicht einmal seine Hände rührte, nachdem die Kanzlerin „unseren Soldaten von Herzen dankt für ihren Einsatz in Afghanistan“.

 

Beschneidung von Jungen

Mit großem Interesse habe ich am Donnerstag die Beschneidungsdebatte im Plenum verfolgt. Als Mitglied der Kinderkommission habe ich mein Augenmerk auf die Unversehrtheit  von Kindern zu richten. Ich respektiere aber auch Eltern, die aus religiösen Gründen die Beschneidung fordern. Familienministerin Schröder (CDU) hat in ihrer Rede beide Positionen gut dargestellt. Ich habe lange mit mir gerungen und werde voraussichtlich dem Antrag der Koalitionsparteien zustimmen. Am Montag findet im Rechtsausschuss eine Expertenanhörung dazu statt. Nach dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf sollen Beschneidungen künftig unter bestimmten Voraussetzungen straffrei bleiben. Der Eingriff muss nach den Regeln der ärztlichen Kunst erfolgen. In den ersten sechs Lebensmonaten dürfen Säuglinge auch von religiösen Beschneidern beschnitten werden, die zwar keine Ärzte, aber „dafür besonders ausgebildet“ seien, so heißt es in der Vorlage. Ein zweiter überfraktioneller Gesetzentwurf sieht hingegen vor, dass Beschneidungen von Minderjährigen aus nicht medizinischen Gründen erst ab 14 Jahren zulässig sein sollen.

 

 

 

 

 

Zum Schluss ein Foto mit meinem neuen Mitarbeiter Oliver Schaub beim Chat bei einer Veranstaltung von Unicef zum Thema Kinderrechte. Den Chatverlauf können Sie auf der Kinderseite www.mitmischen.de verfolgen. Oliver Schaub absolviert in meinem Berliner Büro ein Freiwilliges Soziales Jahr im Politischen Leben.

Beste Grüße aus Berlin,

Ihre

 

BERLIN. Zum Eingeständnis von EU-Kommissarin Viviane Reding, wonach der Kompromiss zur Einführung einer Frauenquote von 40 Prozent für Aufsichtsräte weit von einer verbindlichen Regel entfernt ist, erklärt die frauenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Nicole BRACHT-BENDT:

Nachdem EU-Justizkommissarin Reding vergangene Woche nach zähem Ringen in der Kommission den verwässerten Entwurf einer Richtlinie für eine Frauenquote als Erfolg vermarktet hat, gesteht sie nun überraschend ihre Niederlage ein. Die FDP-Fraktion im Bundestag begrüßt das Eingeständnis, dass mehr Vielfalt in Führungspositionen auch ohne Zwangsmaßnahmen angestrebt werden sollte. Späte Einsicht ist besser als gar keine Einsicht.

Auch  die plötzliche Ankündigung, Brüssel werde keine Sanktionen verhängen und die Entscheidung den Ländern überlassen, ist ein unerwarteter Rückzieher. Damit bestätigt sie die Argumentation der FDP, die seit  jeher auf die Subsidiarität pocht und sich jegliche Einmischung aus Brüssel bei unternehmerischen Entscheidungen verbittet.

Die Liberalen unterstützen das Plädoyer der EU-Kommissarin für transparente und geschlechterneutrale Auswahlverfahren.

 

Hinter folgendem Link befindet sich der Chatverlauf zu Kinderrechten, an dem Nicole Bracht-Bendt als Mitglied der Kinderkommission des Bundestages am Dienstag teil genommen hat.

http://www.mitmischen.de/

Vorbildliche Sozial-Projekte

21. November 2012

Einen ganztägigen Besuch stattete die FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bracht-Bendt Hildesheim ab: Sie informierte sich dabei über vorbildliche und nachahmenswerbe Initiativen, wie zum Beispiel das Kinder- und Jugendrestaurant K-Bert. „Die Idee, dass Kinder nach der Schule dort ein warmes Essen bekommen, auch wenn sie kein Geld dafür von ihren Eltern bekommen, finde ich großartig“, so Nicole Bracht-Bendt. Das gleiche gilt für den Second-Hand-Laden, in dem Menschen mit Behinderung in der Einrichtung der Diakonie gut erhaltene Kleidung verkaufen.  Als absolut vorbildlich bezeichnete die Sozialpolitikerin die Idee der Mensa, in der durch die räumliche Nähe von Schule und Altenheim Kinder und alte Menschen zusammen zu bringen. Im Anschluss an einen Vortrag über den demografischen Wandel sagte Nicole Bracht-Bendt zum Projekt Mensa: „Wir alle wissen, Vorurteile abbauen geht am besten, wenn man sich kennen lernt und sich selber ein Bild machen kann. Davon profitieren alle.

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