Öffentliche Sitzung der Kinderkommission
In der öffentlichen Sitzung der Kinderkommission am Mittwoch stand das Thema „Jugendliche in der Freizeit – altersgerechte Aktionsflächen“ zur Debatte. Mit den eingeladenen Sachverständigen wurde ausführlich diskutiert, welche Möglichkeiten es gibt, um Aktionsflächen für Jugendliche zu schaffen, die ihren Bedürfnissen und Interessen entsprechen sind und sie in deren Gestaltung einzubeziehen. Ziel muss es sein, dass Jugendliche nicht aus dem Stadtbild verbannt werden, sondern wir auch für sie Angebote und Freiräume mitten unter uns einrichten. Außerdem ist es wichtig, mit allen Beteiligten gemeinsam Lösungen zu finden. Hier besteht enormes Potenzial, um Deutschland noch kinder-, jugend- und familienfreundlicher zu machen. Dass das keine Utopie ist, haben uns Sachverständige anhand eindrucksvoller Beispiele aus ihren Kommunen gezeigt. Besonders gefreut habe ich mich, mit Jörg Karstens, ein Mitglied der Stadtverwaltung meiner Heimatstadt Buchholz als Zuschauer begrüßen zu können. Gerne lade ich interessierte Bürger und Bürgerinnen auch zur nächsten Sitzung der Kinderkommission am kommenden Mittwoch, 28. März 2012 ein. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter folgendem Link: http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a13/kiko/Pressemitteilungen/22_ 03_2012_oeffentl__Anhoerung_Jugendliche_gestalten_Freizeit.pdf
Änderungen bei der Organspende
Mir persönlich besonders wichtig war diese Woche die erste Beratung über den Gruppenantrag zur Entscheidungslösung im Transplantationsgesetz am Donnerstag. Der Antrag sieht vor, dass sich jeder Bürger in Zukunft regelmäßig mit der Frage beschäftigen wird, selbst Organspender zu werden, allerdings ohne zu einer Entscheidung gedrängt zu werden. Eine solch persönliche Entscheidung wie die darüber, was nach dem Tod mit dem eigenen Körper geschieht, muss jeder für sich selbst und frei von Zwang und Druck beantworten können. Unser Ziel ist, die Zahl der Organspender zu erhöhen, um den deutschlandweit ca. 12.000 Menschen, die auf ein passendes Spenderorgan warten, besser helfen zu können. Dieser Antrag wurde von Mitgliedern aus allen Fraktionen mitgetragen. Mit diesem Gesetzentwurf haben wir eine ausgewogene Lösung auf den Weg gebracht, die, wie ich denke, gesellschaftlich auf breite Zustimmung stoßen wird. http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/073/1707376.pdf
Vereidigung des Bundespräsidenten
Der heutige Tag begann feierlich mit der gemeinsamen Sitzung von Bundestag und Bundesrat zur Vereidigung des neuen Bundespräsidenten. Außer den Bundestagsabgeordneten waren die Spitzen der Bundesländer komplett vertreten, ebenso wie die Alt-Bundespräsidenten Christian Wulff, Horst Köhler, Roman Herzog und Richard von Weizsäcker mit ihren Gattinnen. Bundestagspräsident Lammert eröffnete die Sitzung gewohnt gekonnt und verwies darauf, dass Joachim Gauck der erste ist, der aus den neuen Bundesländern stammt und damit die Geschichte der deutschen Einheit ein neues Kapitel schreibe. In seiner Antrittsredegriff er eine ganze Reihe von Themen auf. Wie schon in der Vergangenheit zogen sich die Begriffe Freiheit und Verantwortung wie ein roter Faden durch seine Ausführungen. Im Hinblick auf die deutsche Vergangenheit wolle er keinen Paradigmenwechsel vollziehen, sondern eine Paradigmenerweiterung. Er erinnerte an die Neugründung einer politischen Kultur der Freiheit, die gelebte Verantwortung, Friedensfähigkeit und die Solidarität innerhalb Volkes umfasse. Gauck, der selbst in seinem Leben Unfreiheit und staatliche Repression erlebt hat und sich versprochen hatte, niemals eine Wahl zu versäumen, betonte die Wichtigkeit einer lebendigen Bürgergesellschaft. Er bedauerte die Distanz zwischen Bürgern und Politik und forderte dazu auf, sich nicht in die Rolle von Konsumenten zu begeben, sondern als Bürgerinnen und Bürger unsere Demokratie aktiv mit zu gestalten. Außerdem stellte er sich klar gegen die Feinde der Demokratie und rief dazu auf, Flagge zu zeigen gegen politischen oder religiösen Fanatismus. Wie soll das Land aussehen, das für unsere Enkel ihr Heimatland sein soll? Auch Integration und Europa kamen zur Sprache. Zum Abschluss bat er um ein Geschenk: nämlich Vertrauen – und rief dazu auf, „nicht den Ängsten zu folgen, sondern Mut zu leben“ – ein ganz wunderbarer Schlussgedanke, der von den Anwesenden mit stehenden Ovationen gewürdigt wurde. Für mich war diese Rede ein sehr gelungener Neuanfang und die Bestätigung meines Wunschkandidaten Gauck. Die Rede können Sie unter folgenden Link ansehen: http://dbtg.tv/fvid/1618002