Stellungnahme von Nicole Bracht-Bendt, Sprecherin für Frauen der FDP-Bundestagsfraktion, zur Gleichstellungs-Strategie von EU-Kommissarin Vivienne Reding, die sich für eine EU-weite Einführung einer Frauenquote aussprach:

„Die Wirtschaft braucht mehr Frauen, aber gesetzliche Quoten sind nur das letzte Mittel. Die Unternehmen müssen vielmehr endlich einsehen, dass es in ihrem eigenen Interesse ist, über flexible Arbeitszeitmodelle und eigene Kindertagesstätten ein gerechtes Verhältnis von Männern und Frauen in Führungspositionen zu erreichen. Nötig ist ein neues Rollenverständnis, nicht nur der Männer,“ so Nicole Bracht-Bendt.

„Solange der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten in Dax-Unternehmen  und  unter den Führungskräften auf niedrigem Niveau stagniert, ist dies ein Beweis dafür, dass die Wirtschaft nicht genug tut, um die Karrieren von Frauen zu fördern. Das wird sich in den kommenden Jahren im Zuge des demografischen Wandels bitter rächen.“

Meine Woche in Berlin (19)

19. September 2010

Liebe Freundinnen und Freunde,
sehr geehrte Damen und Herren,

im Mittelpunkt der politischen Woche hier in Berlin stand die Einbringung des Bundeshaushalts für das Jahr 2011 ins Parlament.

Montagfrüh ging es los mit einer Sitzung der AG Steuern und Finanzen. Anschließend hatte ich das Vergnügen, beim  Kindertag des Bundestages einer Grundschulklasse aus Berlin über Aufgaben einer Bundestagsabgeordneten und wie Politik funktioniert zu berichten. Es ist erfrischend, wie vorurteilsfrei und neugierig Jungen und Mädchen Fragen stellen. Dienstag ging es weiter mit den Haushaltsberatungen im Plenum, am Nachmittag habe ich ein Interview zur Frauenpolitik gegeben. In der neu entflammten Debatte um die Frage Quote ja oder nein bin ich zur Zeit offensichtlich die einzige Politikerin, die sich gegen eine staatlich verordnete Frauenquote ausspricht. (siehe SPIEGEL ONLINE; ZWD).

Ich habe nichts gegen eine Quote, wohl aber gegen eine staatlich verordnete.  Der Staat hat sich hier nicht einzumischen. Dass der Anteil von Frauen insbesondere in Führungspositionen deutlich steigen muss, ist eine ganze andere Sache. 51 Prozent der Hochschulabsolventen sind Frauen. Wir brauchen mehr gute Frauen auch in Vorständen und Aufsichtsräten.  Ich wünsche mir, dass das Beispiel Telekom mit einer selbst auferlegten Quote Schule macht. Bei einer Diskussion der Berliner Wirtschaftsgespräche am Dienstagabend, bei der ich mit der familienpolitischen Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dorothee Bär, die christlich-liberale Koalition in Berlin-Mitte vertrat, wurde mir immer wieder bestätigt, dass Frauen unverändert an die vielzitierte „Gläserne Decke“ stoßen, wenn sie in die Vorstandsetage wollen. Vorstandsposten verteilen Männer gerne im Vorfeld in ihren Netzwerken. Ich lehne zwar die staatlich verordnete (und am Freitag auch von der EU-Kommissarin Vivienne Reding geforderte) Frauenquote ab, weil ich der Meinung bin, wir sollten zunächst den im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Stufenplan erfüllen. Dennoch bin froh, wenn das Thema immer wieder öffentlich diskutiert wird. Erfolgreiche Unternehmen können in Zeiten des demografischen Wandels es sich gar nicht leisten, High Potential Frauen zu vergraulen. Ich denke, Unternehmen müssen mehr leisten, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Laut einer neuen Handelsblatt-Umfrage sind familienfreundliche Arbeitsbedingungen heute mehr denn je ausschlaggebend, wenn ein Bewerber mehrere Angebote hat. Das wird in den nächsten Jahren, wenn der Nachwuchs ausbleibt, bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern, keine Seltenheit sein. Dabei sind es keineswegs nur Frauen, die flexible Arbeitszeitbedingungen und eine Infrastruktur für Kinderbetreuung von ihrem Arbeitgeber erwarten. Immer Männer wollen mehr Zeit haben für Familie.

Wir müssen nicht in jedem Punkt Norwegen folgen, die längst eine Quote haben. Es gefällt mir aber, was die Gesandte der Norwegischen Botschaft während der Diskussion am Donnerstag sagte: Es sei völlig normal, wenn in Norwegen ein Vater während einer Sitzung plötzlich geht, weil er seinen Sohn aus dem Kindergarten holen muss. Hier haben wir Nachholbedarf. Kinderbetreuung ist nicht nur Sache von Frauen.

Sie merken – das gesellschaftspolitische Thema Frauen und Männer liegt mir sehr am Herzen. Aber ich wollte Ihnen ja noch mehr aus dem Bundestag berichten: Am Mittwoch traf ich mich zum Austausch mit den Kolleginnen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Am Rande der Plenardebatte gab ich einer Korrespondentin einer Nachrichtenagentur ein Interview zum Pflegezeit-Konzept von Ministerin Schröder. Ich finde es wichtig, dass wir ein Modell entwickeln, um Menschen, die Pflegebedürftige betreuen, eine Auszeit im Beruf ermöglichen sollten. Allerdings warne ich vor einem Schnellschuss der Ministerin. Der Gesetzesentwurf für die Pflegezeit soll im November bereits ins Kabinett gehen. Aber es sind noch viele Fragen offen. Frau Schröder hat bislang zum Beispiel noch nicht gesagt, was passiert, wenn während der Auszeit aus dem Beruf (Auch die Pflege ist nicht allein Frauen-Sache!!!) die der alte Mensch vor Ablauf der zwei Jahre stirbt? Kann der/diejenige sofort zurück in den Beruf oder muss man die Pflegezeit wie vereinbart komplett nehmen? Was passiert mit dem Vertreter? Muss er gehen, wenn ich  früher an den Arbeitsplatz zurück kehre? Es gibt viele Fragen, die Frau Schröder noch nicht beantwortet hat.

Jetzt ein paar Fakten zum Familienhaushalt:  Dass die Opposition grundsätzlich die Entscheidungen der Regierung kritisieren, ist normal bei einer Haushaltsdebatte. Wie aber der Genosse Sigmar Gabriel den Haushaltsentwurf als kalt und unsozial abgekanzelt hat, war skandalös. In einer Zeit, wo wir alles dran setzen müssen, damit wir unseren Kindern keinen Schuldenberg hinterlassen, können wir nicht mit dem Scheckheft durch die Gegend laufen. Trotzdem ist es uns gelungen, einen Haushalt aufzustellen, der die Schwächsten der Gesellschaft, nämlich die Kinder, im Fokus hat. Familien brauchen Zeit, Geld und Infrastruktur, und diese Herausforderungen nimmt der Haushalt an.

An dieser Stelle möchte ich auf die Website verweisen, auf die mich unser Parteifreund Phillip Franke aufmerksam gemacht hat und der schön graphisch aufgemacht den Haushalt 2011 darstellt. Wer von sozialer Kälte der christlich-liberalen Koalition spricht, sieht hier auf den ersten Blick, dass der Löwenanteil – nämlich mehr als die Hälfte – wieder für „Arbeit und Soziales“ fließt.

Ich glaube, dass in den Debatten in der Haushaltswoche deutlich geworden ist, dass die Koalition ein klares Ziel verfolgt. Der Abbau der Staatsverschuldung durch Senken der Ausgaben ist die beste Investition in die Zukunft unseres Landes. Wenn wir immer wieder betonen, dass Kinder auf Schuldenbergen nicht spielen können, steckt auch dahinter, dass Schuldenberge es dem Staat auf Dauer unmöglich machen, seine sozialen Verpflichtungen den Schwachen gegenüber zu erfüllen. Von der Opposition kommt zwar immer wieder das vordergründige Bekenntnis zum Sparen, wenn man dann aber die Beiträge der Opposition in den Fachdebatten hört, dann bekommt man Zweifel an der Ernsthaftigkeit dieser Bekenntnisse. Die Taktik der Opposition, vollmundig zu sagen, wir müssen sparen, und dann zu jedem Einzelhaushalt mehr zu fordern, halte ich für abstrus. Die Koalition ist jetzt auf einem guten Weg und wir werden im Laufe der Haushaltsberatungen Schritt für Schritt umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Insofern stehen arbeitsintensive Wochen an, die bestimmt noch die ein oder andere kontroverse Diskussion über die bessere Lösung mit sich bringen werden.

Eine Übersicht über die Debattenbeiträge der FDP in der Haushaltswoche gibt es hier.
Weitere Hintergrundinformationen zum Bundeshaushalt 2011 gibt es hier.

Letztes Stichwort: Liberaler Aufbruch. Ehrlich gesagt habe ich nicht erwartet, dass diese neue unter Federführung meines Fraktionskollegen Frank Schäffler initiierter Gesprächskreis so viel Wirbel verursacht. In den Medien werden wir Gründungsmitglieder als Rebellen bei den Liberalen schlagzeilenträchtig „vermarktet“, das hat in der Fraktion natürlich nicht gerade Begeisterung ausgelöst. Aus dem Wahlkreis bekomme ich im übrigen überwiegend positive Resonanz! Ich verstehe den Liberalen Aufbruch als interessante Möglichkeit, neben der Arbeit in der Bundestagsfraktion auf breiterer Basis mit Parteifreunden liberale Fragen zu diskutieren und neue, zusätzliche Impulse zu geben.

Apropos Wahlkreis. Ich fuhr Freitagabend direkt von Berlin nach Trelde zum Richtfest des neuen Museums Agrarium. Eindrucksvoll! Heute abend bin ich bei der Feier aus Anlass des 75jährigen Bestehens der Feuerwehr Trelde. Da werde ich darauf verweisen, dass ehrenamtliches Engagement immer wichtiger wird. Die Harburger Nachrichten haben mich kürzlich zitiert mit der Forderung, dass meiner Meinung nach jeder Mensch etwas für die Gemeinschaft tun sollte. Das ist meine Überzeugung!

Morgen, Sonntag, werde ich bei der Jahresversammlung der Liberalen Frauen in Würzburg über das Problem „Altersarmut ist weiblich“ reden, bevor ich am Montag als Mitglied der Kinderkommission zu einer zweitägigen Delegationsreise nach Skopje starte. In Workshops werden wir Sozialpolitikerinnen aus Europa gemeinsam Fragen wie das in allen Ländern brennende Themen des Kinderschutzes erörtern. Das ist in jedem Land ein brennendes Thema.

Ich melde mich nach der nächsten Sitzungswoche wieder.

Bis dahin grüße ich Sie/Euch herzlich,
Ihre/Eure Nicole Bracht-Bendt

Zu den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu den Gehaltsunterschieden zwischen Männern und Frauen erklärt die Sprecherin für Frauen der FDP-Bundestagsfraktion, Nicole BRACHT-BENDT:

Kinder dürfen kein Aus für die berufliche Karriere von Frauen sein. Die Erziehung von Kindern ist nicht allein Sache der Frauen. Die FDP-Bundestagsfraktion setzt sich für flexible Arbeitszeitmodelle für Mütter und Väter ein und eine intensive Berufsberatung ein. Auch Vätern muss es möglich sein, die Stundenzahl zugunsten der Familie zu reduzieren. Der Bericht des Statistischen Bundesamtes hat erneut gezeigt, dass die Lohnunterschiede häufig im Zusammenhang stehen mit der Auszeit oder Teilzeitbeschäftigung von Frauen nach der Geburt. Oft ist es für die Frauen nach einem solchen Schritt auch schwieriger, weiter in der Firmenhierarchie aufzusteigen.

Zum Start einer Pilotstudie zur Anonymisierung von Bewerbungen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes erklärt die Sprecherin für Frauen und Senioren, Nicole BRACHT-BENDT:

Die FDP-Fraktion unterstützt die Initiative, weil sie gleiche Chancen für alle Arbeit-Suchende schaffen  und  vor Diskriminierung schützen soll. Es steht außerfrage, dass  Frauen mit Kindern, ältere Menschen oder Bewerber mit ausländisch klingenden Namen schlechtere Chancen haben als andere. Deshalb ist die Pilotstudie der Antidiskriminierungsstelle ein Experiment, das nicht schon im Vorfeld des Testlaufs als nicht umsetzbar kritisiert werden sollte. Unternehmen, die auf freiwilliger Basis Bewerbungen ohne Angabe von Geschlecht, Alter und Herkunft akzeptieren, setzen ein positives Zeichen.

Erst wenn sich das anonymisierte Verfahren als erfolgloses Experiment herausstellt und für Unternehmen zusätzliche Bürokratie schafft, sollte entschieden werden.

Meine Woche in Berlin (18)

13. September 2010

Berlin, 08. September 2010

Liebe Parteifreunde,

die parlamentarische Sommerpause geht zu Ende, und im Berliner Regierungsviertel laufen längst die Vorbereitungen für den nächsten Sitzungsmarathon. Heute abend trifft sich die FDP-Fraktion zu unserer zweitägigen Klausurtagung in Bensberg. Dort werden wir Schwerpunkte der künftigen liberalen Arbeit in der Koalition festklopfen, bevor in der Woche darauf wieder die Sitzungszeit beginnt – mit der 1. Lesung zum Bundeshaushalt für das nächste Jahr. Dann wird es darum gehen, die Sparbeschlüsse der Koalition umzusetzen. Natürlich werden wir auch dabei über die unverändert schlechten Umfragewerte diskutieren. Wenn nur noch 5 Prozent der Wähler ihre Stimme der FDP geben würden, muss unsere Partei handeln. Daran besteht kein Zweifel!

Wie Sie den Medien entnommen haben, gab es auch während der Sommerwochen weit reichende Entscheidungen – und zwar welche, die die klare Handschrift der Liberalen tragen. Ohne pauschal Medienschelte betreiben zu wollen, habe ich mich darüber geärgert, dass bei den Reformplänen zur Neustrukturierung der Bundeswehr nur selten zu lesen war, dass es die FDP war, die die Aussetzung der Wehrpflicht seit langem fordert und bei der Union einen Nachdenkprozess in Gang gesetzt hat. Seit Jahren weisen wir auf die eklatante Wehrungerechtigkeit hin. Mit der Aussetzung der Wehrpflicht steigen die Chancen, die Umwandlung der Bundeswehr in eine Freiwilligenarmee noch in dieser Legislaturperiode umzusetzen. Verteidigungsminister zu Guttenberg (CSU) hat fünf mögliche Vorschläge zur Reform der Bundeswehr präsentiert. In dem von ihm und von uns Liberale favorisierten Modell soll die Wehrpflicht zwar im Grundgesetz erhalten, aber Mitte kommenden Jahres ausgesetzt werden. Die Armee soll von derzeit rund 252.000 auf rund 165.000 Soldaten verkleiner werden. Rund 7.500 davon sollen Freiwillige sein, die einen „Schnupper-Wehrdienst“ zwischen zwölf und 23 Monaten ableisten können.

Einen freiwilligen und staatlich organisierten Zivildienst, wie es Familienministerin Schröder gefordert hat, halte ich aber nicht für sinnvoll. Eine staatliche Organisation würde Doppelstrukturen und weitere Bürokratie schaffen. Viel sinnvoller ist es, die freiwilligen Dienste zu stärken. Einen Pflichtdienst lehne ich ab. Ohnehin gibt es deutlich mehr Bewerber für ein freiwilliges soziales Jahr als Plätze.

Wie Sie sicher verfolgt haben, hat sich die Bundesregierung jetzt endlich auf einen Fahrplan in Sachen Energiekonzept verständigt. Ältere Meiler sollen acht Jahre länger laufen, jüngere 14 Jahre.  Ich unterstütze die Forderung,  dass die Energiekonzerne eine  Brennelemente-Steuer und eine Abgabe für Erneuerbare Energien zahlen sollen.  Für mich ist die Entscheidung ein tragbarer Kompromiss auf dem Weg in das Zeitalter der erneuerbaren Energien. Zusätzliche Gewinne sollen zu einem großen Teil abgeschöpft werden, um erneuerbare Energien zu finanzieren. Die Sorgen der Kernkraftgegner nehme ich selbstverständlich ernst. Ich hätte es auch lieber, wenn wir auf Kernkraft schon heute verzichten könnten. Dennoch weise ich darauf hin, dass die Bundesregierung mit Auflagen zur zusätzlichen Risikovorsorge die Kernkraftwerke sicherer macht als Rot-Grün es je verlangt hat .

Was die Gemüter quer durch die Republik in diesen Tagen wohl am meisten erhitzt hat, waren wohl die Äußerungen von Thilo Sarrazin. So vieles ist mittlerweile darüber geschrieben und diskutiert worden – deshalb möchte ich an dieser Stelle nur einen kurzen Kommentar dazu abgeben: Niemand bestreitet wohl, dass wir uns mehr Gedanken machen müssen über die Integration von Muslimen. Jede Provokation hat aber ihre Grenzen. Diese hat Sarrazin eindeutig überschritten. Schwadronieren über Gene von Juden und andere Wortmeldungen, die Rassismus oder gar Antisemitismus Vorschub leisten, sind in der politischen Diskussion verwerflich.

Ich finde es ausgesprochen bedauerlich, dass ausgerechnet unmittelbar nach der Fußball-WM, in der unsere junge Fußball-Nationalmannschaft ein Beispiel für Integration gegeben und gezeigt hat, wie daraus Vorbilder entstehen können, jetzt wieder eine Feindbild-Debatte auflebt.

Viele Gespräche im Wahlkreis

Ich habe die jetzt zu Ende gehenden Sommerwochen  genutzt, um vor Ort im Wahlkreis viele Termine wahr zu nehmen, habe  mit Unternehmen in Buchholz und Winsen/Luhe über deren Einschätzung der wirtschaftlichen Situation gesprochen (und erfreulicherweise positive Berichte über die eigenen Unternehmenslage erhalten)

Daneben war ich viel in meiner Eigenschaft als seniorenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion unterwegs. Der Blick aufs Alter ist ja einer meiner Schwerpunkte. Ich habe verschiedene Senioreneinrichtungen und Mehrgenerationenhäuser in Winsen besucht und mit den Bewohnern und Mitarbeitern diskutiert.  In Hannover habe ich mit dem Paritätischen Bund über deren Einschätzung der Pflegesituation diskutiert und in Hamburg mit dem Caritasverband.

Am Montag abend habe ich die Einladung zu einer groß angelegten und eindrucksvollen Bilderausstellung unter dem Thema „Alterswelten“ in Braunschweig mit einem Besuch im DRK-Seniorenzentrum am Wasserturm verbunden.  Ein besonders schöner Termin – das DRK-Heim war nicht nur vom Wohnen und vom Infrastrukturangebot  eindrucksvoll, sondern auch das Interesse der Heimleitung, Neues auszuprobieren, hat mich beeindruckt. Zur Zeit prüft das DRK-Seniorenzentrum ein Mobilitäts-Projekt: Demenzkranke werden nach Einwilligung der Familienangehörigen (und Vorliegen eines richterlichen Beschlusses) mit einem  Satellitenempfänger versehen, der Alarm auslöst, wenn sich hilfebedürftige Bewohner in Gefahr bringen. Über dieses Projekt sollten wir auch im Wahlkreis uns vielleicht mal informieren.

Bei der Verleihung des Bürgerpreises der Stadt Buchholz habe ich die Laudatio auf Lina Tiermann halten dürfen, eine junge Sanitäterin, die einem Herzinfarkt-Patienten das Leben gerettet hat. Ihr tolles jahrelanges ehrenamtliches Engagement in ihrer Freizeit ist nachahmenswert! Ich bin der Meinung, dass jeder überlegen sollte, wo er sich selber ehrenamtlich für eine Sache einsetzen könnte.

In meiner Eigenschaft als frauenpolitische Sprecherin habe ich vor einigen Wochen bei einer Veranstaltung von DGB-Frauen unter der Schirmherrschaft des Bundesfamilienministeriums im Podium über Schwierigkeiten von Frauen im Berufsleben die Position der FDP-Bundestagsfraktion dargestellt. Die Böckler-Stiftung hatte in einer Untersuchung dargelegt, dass immer mehr Frauen für das Haushaltseinkommen verantwortlich sind. Ich halte es daher für ganz wesentlich, dass junge Mädchen schon in der Schule früh angehalten werden sollen, bei ihrer Berufswahl wählerisch zu sein. Mehr denn je müssen junge Frauen aufgeklärt werden, dass das traditionelle Einverdiener-Familienmodell ausgedient hat. Jungen Mädchen muss klar sein, dass sie häufig schon bei der Berufswahl festlegen, ob ihre berufliche Karriere – und damit auch die Höhe des Gehalts und schließlich auch der späteren Rente – nicht in die Sackgasse führen.

Liebe Parteifreunde, ich melde mich nach der Haushaltswoche im Plenum wieder und freue mich, mit Ihnen im Gespräch zu bleiben.

Herzliche Grüße,

Ihre/Eure Nicole Bracht-Bendt

Wahlkreisbüro: Kirchenstraße 1, 2144 Buchholz i.d. Nordheide

Tel. 04181/2187869 Fax 04181/218786

Email: Nicole.Bracht-Bendt@wk.bundestag.de

BERLIN. Zur heute von Familienministerin Kristina Schröder vorgestellten Altersstudie der Bundesregierung erklärt die seniorenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Nicole BRACHT-BENDT:

Da jeder Dritte heute einen nahen Angehörigen pflegt,  bestätigt dies die Notwendigkeit, die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu verbessern. Menschen müssen Zeit für pflegebedürftige Familienangehörige haben.

Dennoch ist die FDP-Fraktion der Auffassung, dass das Konzept der Familienministerin mit dem geplanten Rechtsanspruch auf eine höchstens zwei Jahre lange Pflege-Auszeit zu starr ist. Der Zeitraum für Pflege ist schlecht planbar. Die FDP setzt auf flexible Arbeitszeitmodelle auf freiwilliger Basis. Das schafft nötige Freiräume für  Arbeitnehmer und Unternehmen.

FDP-Info-Bus in Lüneburg

24. August 2010

Unter dem Motto „Politik erklären“ gastierte am Wochenende ein Informationsbus der FDP-Bundestagsfraktion mitten in Lüneburg. Die Bundestagsabgeordnete aus Harburg, Nicole Bracht-Bendt, kam mit vielen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch: Sie beantwortete kritische Fragen und nahm Stellung zu den derzeit unerfreulichen Umfragewerten. Sie äußerte sich optimistisch, dass die Liberalen aus dem Umfrage-Tief wieder heraus kommen und liberale Politik in dieser Legislaturperiode noch stärkere Akzente setzen wird. Hauptthemen, die bei der Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern zur Sprache kamen, waren Atomkraft, Rente und Gesundheitsreform. Die Fotos zeigen Nicole Bracht-Bendt am Info-Stand mit Bürgern und den Heideköniginnen.

AnsprechBar in Lüneburg am 21. August 2010

Nicole Bracht-Bendt (FDP) im Gespräch mit Unternehmern und Wohn-und Pflegeheim in Stelle

Beeindruckt zeigte sich die FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bracht-Bendt  über das Engagement ansässiger Betriebe in Stelle. Mit  FDP-Chef Christian Sievers informierte sich die Abgeordnete des Wahlkreises Harburg  vor Ort über die wirtschaftliche Situation  und nahm Wünsche der Unternehmer und Verantwortlichen im Pflegebereich an die Politik auf .

So wies der Inhaber des auf heimische Topfpflanzen spezialisierte Groß- und Einzelhandels-Gärtnereibetriebs, Willi Rulfs,   auf Wettbewerbsnachteile gegenüber Produkten aus dem Ausland hin. Seine Branche habe deutlich höhere  umweltpolitische Auflagen zu erfüllen, während die Vorschriften für eingeführte Pflanzen aus der EU lascher seien. Das Inhaber-Ehepaar Will und Anne Rulf setzt bei ihrer Produktion seit Jahren ohnehin auf Umweltschutz und damit verbundenen sparsamem Wasserverbrauch. Trotz Konkurrenzdruck aus dem Ausland äußerte sich Gärtnermeister Rulfs optimistisch, was die Zukunft seines seit 1950 im Familienbesitz befindlichen Unternehmens angeht. Sein Sohn Arne stehe schon in den Startlöchern, um  den elterlichen Betrieb später weiter zu führen.

Kritische Töne gegenüber EU-Richtlinien äußerte auch der Chef von Speers Hoff, Reinhard Speer. Sein Unternehmen wünsche sich weniger Bürokratie. Der inhabergeführte landschaftliche Meisterbetrieb ist einer der Marktführer in der Produktion von Kleintierfutter. Der Landwirtschaftsmeister hat den ehemals als Vollhof betriebenen Bauernhof seit 1991 den ständig wachsenden Gegebenheiten des Marktes angepasst und sich auf die Produktion von hochwertigem Heu für den Heimtiermarkt spezialisiert. Zusammen mit dem örtlichen FDP-Chef Markus Sievers machte die Bundestagsabgeordnete einen Rundgang durch die hochmoderne Produktionsanlage. Die Abgeordnete lobte das unternehmerische Risiko der Unternehmer Stelle. „Diese Betriebe zeigen, dass man auch heute noch mit Mut und Engagement viel erreichen kann“, so Nicole Bracht-Bendts Fazit.

Über das Unternehmensleitbild und Konzept der Pflege und Betreuung alter und psychisch Kranker informierte sich die in der FDP-Bundestagsfraktion für Seniorenpolitik zuständige Abgeordnete in Haus Hoheneck. Die Leitung wies darauf hin, dass die Nachfrage nach einem Platz in dem Heim weitaus größer sei  das derzeit vorhandene Angebot.  Haus Hoheneck hat sich der Aufgabe verschrieben, ihren „Bewohnern nach ihren individuellen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Wünschen Hilfe zukommen zu lassen und durch die Verbindung von sozialer Arbeit, Beschäftigung, Pflege und Medizin die Voraussetzung zu schaffen, um Selbständigkeit zurück zu gewinnen“. Nicole Bracht-Bendt äußerte sich positiv dazu. Als Seniorenpolitikerin sei  es ihr ein besonderes Anliegen, alten Menschen lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

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