Nicole Bracht-Bendt nach einem Besuch im Kraftwerk Oberlausitz:

Wie ist der Stand der Dinge bei der Umsetzung der Energiewende? Gibt es Alternativen und wie sehen die aus? Macht es wirklich Sinn, zurück zu fossilen Brennstoffen zu gehen? Diese Fragen veranlassten mich zu einem Informationsbesuch beim Kraftwerkbauer Vattenfall : Deshalb ging es am Mittwochfrüh mit meinen Kollegen Dr. Lutz Knopek und Heinz Golombeck über Berlin in die Lausitz. Auf dem Programm stand eine Exkursion in das  Braunkohlekraftwerk Boxberg. Zuerst fuhren wir durch den Umsiedlungsort Neu Haidemühl – der ursprüngliche, 10 km weit entfernte, musste 2006 dem Tagebau Welzow-Süd weichen.

Dann ging es runter zu der größten Förderbrücke weltweit und zu dem „Tatort“  – zu dem schmalen, tief unten  gelegenen, nackten Landstreifen im Tagebau Nochten, wo die Braunkohle gewonnen wird. Mich hat der riesige Ausmaß vom Abbau überrascht. Und die Zahlen sind tatsächlich beeindruckend. In Boxberg werden jährlich etwa 17 Millionen Tonnen Rohbraunkohle gefördert. Wie man wiederum das von der schweren Industrie betroffene Gebiet rekultivieren kann, haben wir am größten See Sachsens und im Findlingspark Nochten gesehen. Die Besichtigung des Kraftwerks war hochspannend und der Blick auf die Turbinen und auf die sächsische Landschaft von der Aussichtsplattform eines der vier Kraftwerkblöcken eindrucksvoll. Obwohl ich von der Technik des Kraftwerks und den Renaturierungsmaßnahmen beeindruckt war, sehe ich zur Umsetzung der Energiewende noch zweifellos großen Handlungsbedarf. Ein Zurück zu (umwelt-)schmutzigen Förderpraktiken ist gerade im Hinblick auf Umweltschäden sehr fragwürdig. Fossile Brennstoffe sind nicht zukunftsfähig und bekanntlich schädlich für die Umwelt. Im übrigen erfuhr ich bei dieser Gelegenheit, dass  Fraktionskollegen von den GRÜNEN bisher noch NIE sich vor Ort umgeschaut haben.  Ich finde es wichtig, sich immer wieder vor Ort zu informieren und sich vor Augen zu führen, was unsere Energiepolitik bedeutet und was sie kostet.  Ich als  Abgeordnete des Bundestages halte es für zwingend nötig, über Sachen im Bilde zu sein, über die ich im Bundestag abstimme und deren Folgen für das Land relevant sind. Daher habe ich den Termin auch gern wahrgenommen.

 

Mit meiner Büroleiterin in Berlin, Julia Lang, (Mitte) und der Stipendiatin Petra Kourimska auf dem Gelände des Kraftwerkes in der Oberlausitz

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