Fast jede Antwort sitzt. „Wer ist denn die Bundeskanzlerin?“- „Angelika Merkel.“ „Und was macht sie hier im Bundestag?“ – Und wie sieht Ihre Arbeit als Bundestagsabgeordnete aus, fragten Schülerinnen und Schüler der Klasse 6 einer Grundschule aus Berlin-Spandau die Abgeordnete des Wahlkreises Harburg jetztbei ihrer Entdeckungsreise durch den Bundestag.

Auf diese haben sich anlässlich des vierten – und erneut ausgebuchten – Kindertages 2010 im Bundestag 1.175 Schülerinnen und Schüler in 47 Gruppen aus der ganzen Republik gemacht, um die Geheimnisse des Reichstagsgebäudes zu ergründen.

Schritt für Schritt versucht Nicole Bracht-Bendt ihren Schützlingen die Grundregeln der Demokratie näher zu bringen. „Wie bei euch der Klassensprecher, so werden die Abgeordneten auch geheim gewählt“, sagt sie, und die Elf- bis Zwölfjährigen lauschen ihr mit offenen Mündern.

Ihr Weg führt die Juniorexpedition aus Spandau auch in den Plenarsaal, der Hauptattraktion ihrer Tour. Meist fotografierter Star dort ist „die fette Henne“, die die Kids mit ihren Fotohandys immer wieder ins Visier nehmen.

2.500 Kilogramm schweres Wappentier

Das deutsche Wappentier, so lernen sie, verdankt seine heutige Form einer Initiative aus dem Jahr 1953 durch den früheren Bundeskanzler Konrad Adenauer, der einen Künstler einen Adler eigens für den Bundestag entwerfen ließ. Im Gegensatz zum viel schlankeren Exemplar, mit dem sich die Bundesregierung schmückt, bringt die „fette Henne“ des Bundestages ein gesundes Kampfgewicht mit – und das im wörtlichen Sinne: 2.500 Kilogramm wiegt der 8,50 mal 6,80 Meter große Aluminiumvogel, der über dem Plenarsaal zu flattern scheint.

Beeindruckt sind die Kinder aber auch von den beiden neuen überdimensionalen Teletext-Großbildschirmen, die in den kommenden Sitzungswochen nach der Sommerpause neu zum Einsatz kommen sollen.

Informationen von der Kinderkommission

Nicole Bracht-Bendt (FDP) nahm als Mitglied der interfraktionellen Kinderkommission an der alljährlich statt findenden Info-Veranstaltung teil. Sie verbindet mit den Diskussionen mit den Jüngsten, schon früh Jugendliche für Politik zu interessieren.

Die Kinderkommission, kurz KiKo, zur Wahrnehmung der Belange der Kinder gibt es seit 1988. Sie ist ein Unterausschuss des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und hat das Anliegen, Kinderpolitik stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

Dafür prüft die KiKo, welche Auswirkungen Gesetze und Vorschriften für Kinder und Jugendliche haben und definiert die Rahmenbedingungen für das Leben der Kinder auf Grundlage der UN-Kinderrechtskonvention. Die Kinderkommission besteht aus je einem Mitglied jeder Fraktion sowie einem Stellvertreter. Der Vorsitz wechselt turnusmäßig.

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