Zur Kritik des früheren EKD-Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber, bei der aktuellen Missbrauchsdebatte seien vor allem von männlichen Opfern die Rede, sagt die frauenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Nicole BRACHT-BENDT am Rande des Kirchentages in München:

Der frühere EKD-Ratsvorsitzende Huber hat zu Recht gefordert, dass die zahllosen Mädchen und Frauen, die Opfer von Menschenhandel und Prostitution werden, nicht vergessen werden. Immer mehr Minderjährige werden zur Prostitution gezwungen. Laut jüngstem Bericht des Bundeskriminalamtes ist jede vierte Zwangsprostituierte jünger als 18 Jahre. Erst in diesem Monat wurde ein Fall von Menschenhandel und Zuhälterei im Zusammenhang mit jungen Mädchen aus Rumänien aufgedeckt.

Bei der aktuellen Missbrauchsdebatte ist fast ausschließlich die Rede von männlichen Straftätern. Im Gegensatz zu anderen Ländern gibt es über weibliche Kindesmissbraucher in Deutschland kaum Informationen. Untersuchungen in Großbritannien haben ergeben, dass im Falle von Kindesmissbrauch 16 Prozent der Täter Frauen waren. Hier müssen Untersuchungen die Mauer des Schweigens durchbrechen. Erforderlich ist mehr Aufklärung durch Eltern und Schule, dass Missbrauchsfälle verhindert bzw. sofort aufgedeckt werden.

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