Der Red Hand Day ist eine Gelegenheit, mit einer Stimme öffentlich die Hand zu heben gegen Gräueltaten, zu denen Kinder weltweit gezwungen werden.

Rund 250.000 Minderjährige werden weltweit von Armeen und bewaffneten Gruppen als Kindersoldaten und Arbeitskräfte missbraucht. Kinder sind anspruchsloser und billiger als erwachsene Soldaten. Und sie sind leichter zu manipulieren. Oft werden die Kinder mit Gewalt dazu gezwungen, Soldat zu werden, viele schließen sich aber auch freiwillig einer Armee oder bewaffneten Gruppe an. Sie glauben, keinen Ausweg zu haben.

Kindersoldaten haben keine normale Entwicklung. Gewalt, sexueller Missbrauch, Trauer, Verlustängste und Isolation traumatisieren die Kinder. Fast alle leiden unter großen seelischen Problemen – oft für den Rest ihres Lebens. Viele Kindersoldaten sind im Krieg aufgewachsen und kennen nichts anderes als Krieg.

Die einzige Methode, die sie zur Lösung von Konflikten erlernen, ist Gewalt. Auch nach dem Ende der Kämpfe bleibt ihnen nur die Armee.

In ihr Heimatdorf dürfen viele gar nicht mehr zurück kehren, denn die Opfer werden nun als Täter angesehen. Diese Ablehnung treibt viele der Kinder erneut in die Arme von Soldaten, bewaffneten Gruppen oder Kriminellen.

Besonders schlimm ist die Situation der Mädchen. Zusätzlich zu den traumatischen Erlebnissen in den Armeen und Rebellengruppen sind sie häufig Opfer sexueller Gewalt. Mädchen brauchen besondere Hilfe, um in ein normales Leben zurückzufinden.

Von Deutschland aus wird viel unternommen, um dem Unrecht ein Ende zu bereiten. Vieles geschieht gemeinsam mit anderen Ländern in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.  Die Entwicklungszusammenarbeit der Bundesregierung und hier im besonderen des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit den betroffenen Partnerländern hat die Aufgabe, mit gezielten Maßnahmen jenen Kindern eine Zukunft zu schaffen.

Wichtigste Voraussetzung ist Bildung. Deshalb ist das Engagement der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Grundbildung in Afghanistan ein Beispiel, das Hilfe von uns auch ankommt: Bis Ende 2001 hatten Kinder und speziell Mädchen kaum Zugang zu Bildung. Laut Zahlen der UNO waren über 71 Prozent der Kinder Analphabeten. Seit dem Fall der Taliban wurden mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit in Afghanistan über 230 Schulen gebaut. Mittlerweile gehen mehr als sieben Millionen Kinder zur Schule, 2001 waren es nur rund eine Million.

Entwicklungshilfe aus dem deutschen Ministerium geht auch in eine bessere Aus- und Fortbildung der Lehrer. Genügend gute Lehrer sind natürlich die Voraussetzung dafür, um Mädchen und Jungen den Besuch der Schule zu gewährleisten. Schon seit längerem sind konkret Kindersoldaten eine Zielgruppe verschiedener Programme.

Die Bundesrepublik arbeitet dabei eng mit entwicklungspolitischen Organisationen sowie kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Gruppen zusammen. Unter anderem unterstützt Deutschland in großem Umfang Projekte in der zentralafrikanischen Region der Großen Seen und in Sierra Leone.

Die Entwicklungszusammenarbeit fördert auch Projekte, die sich an alle Kinder und Jugendlichen in einem Konfliktgebiet richten. Dabei werden Kindersoldaten gemeinsam mit anderen vom Krieg traumatisierten Jugendlichen betreut und unterstützt.

 

Die FDP-Bundestagsfraktion unterstützt Aktionen wie heute, um auf Gräueltaten wie den Einsatz von Kindersoldaten in Krisenherden dieser Welt hinzuweisen und zu mahnen.

Schattenbericht Kindersoldaten 2013 enthält tendenziöse und unwahre Behauptungen

Als Mitglied der überfraktionellen Kinderkommission kritisiere ich allerdings tendenziöse und unwahre Behauptungen des Schattenberichtes Kindersoldaten 2013, der bei der heutigen Veranstaltung überreicht wurde. Darin wird der Eindruck erweckt, als würden auch in Deutschland Kinder zum Dienst an der Waffe benutzt.  Dagegen verwahrt sich die FDP-Bundestagsfraktion. Nur Freiwillige mit einem Mindestalter von 17 Jahren werden mit Zustimmung der Eltern zur Ausbildung in der Bundeswehr aufgenommen. Auch die Forderung, Waffenexporte von Deutschland aus in Länder zu verhindern, die möglicherweise Kindersoldaten einsetzen, ist verlogen. Wie soll humanitäre Hilfe in Ländern wie Afghanistan oder Mali geleistet werden, wenn wir von Deutschland aus nicht sicherstellen können, ob Kindersoldaten zum Einsatz kommen?  Umso wichtiger ist es, dass die Bundesregierung den Schwerpunkt Bildung in der Entwicklungspolitik beibehält.

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