Zu einem konstruktiven Meinungsaustausch über das Konzept von Bundesseniorenministerin Kristina Schröder (CDU) zur geplanten Familien-Pflegezeit trafen sich FDP-Landtagsabgeordnete aus ganz Deutschland auf Einladung der Sprecherin für Senioren und Frauen, Nicole Bracht-Bendt, mit Abgeordneten und Referenten am Montag im Deutschen Bundestag. Übereinstimmend stellte die  liberale Expertenrunde fest, dass das vorläufige Konzept nur ein Mosaikstein in der Seniorenpolitik darstellen könne.  „Diese Familien-Pflegezeit löst nicht die demografischen Herausforderungen“, so die einhellige Meinung.

Die Abgeordneten aus den Bundesländern teilten die Kritik von Nicole Bracht-Bendt, dass das Konzept noch unausgegoren sei und viele entscheidende Fragen offen lasse. „Es ist unklar, was geschehen soll, wenn der zu Pflegende bereits kurz nach Beginn der Auszeit aus dem Beruf stirbt. Muss die zweijährige Pflegezeit dann doch bis zum Ende genommen werden, oder kann man sofort wieder i n den Beruf zurück kehren? Auf diese Frage habe die Ministerin noch keine Antwort gegeben.

Die Abgeordneten der Bundesländer bezweifeln, ob die Instrumentalisierung einer Familien- Pflegezeit  sinnvoll ist. Mehrheitlich wurde die Auffassung vertreten, eine Pflegeauszeit aus dem Beruf sei besser individuell zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu regeln. Nicole Bracht-Bendt unterstützt hingegen vom Ansatz her die Idee der Ministerin, pflegenden Angehörigen den Spagat zwischen Pflege und Beruf zu erleichtern. Kritik äußerte sie aber auch an den „zu starren Fristen“, denn vorgesehen ist nur eine Auszeit von bis zu zwei Jahren. „Jeder weiß, Pflege ist immer individuell,“ so die Bundestagsabgeordnete. Sie sicherte den Gästen aus den Bundesländern zu, deren Bedenken in die Bundestagsdebatte zu berücksichtigen.

Neben verschiedenen Aspekten der Seniorenpolitik diskutierten die Gäste aus den Landtagen auch über Fragen des Zivildienstes und der Freiwilligendienste mit dem zuständigen Fachsprecher Florian Bernschneider. Mit der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und familienpolitischen Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Miriam Gruss, erörterten die Vertreter der Länder aktuelle familienpolitische Fragen.

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