Unternehmen müssen umdenken
Die FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bracht-Bendt unterstützt den Vorstoß von FDP-Generalsekretär Christian Lindner, wegen der hohen Nachfrage nach Arbeitskräften älteren Arbeitnehmern das Arbeitslosengeld I statt zwei künftig nur noch ein Jahr zu zahlen.
„Quasi-Frühverrentungsformen sind das falsche Instrument. Die Wirtschaft kann angesichts des Fachkräftemangels auf erfahrene Mitarbeiter nicht verzichten“, sagte Nicole Bracht-Bendt.
Im Gegensatz zu den Sozialdemokraten haben wir Liberale immer die Auffassung vertreten, dass die Arbeitslosenversicherung keinen Sparplan, sondern eine Risikoversicherung darstellt.
Darüber hinaus schadet ein derartiges Frühverrentungsprogramm nachweislich den Chancen Älterer auf dem Arbeitsmarkt – was heute in Zeiten des Fachkräftemangels mehr denn je fatal ist. Schließlich könnten die ca. 1,5 Milliarden Euro der Beitragszahler, die die von der Großen Koalition eingeführte längere Bezugsdauer kostet, in Zeiten der Haushaltskonsolidierung sinnvoller ausgegeben werden, etwa für wirksame Qualifikationsprogramme. Das würde älteren Arbeitslosen am besten dabei helfen, so schnell wie möglich wieder einen Job zu finden.
Die seniorenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion weist darauf hin, dass viele ältere Menschen ohnehin länger arbeiten wollen. Das zeigt auch die große Zahl von Männern und Frauen, die aufgrund ihres Alters entlassen werden und sich wegen Altersdiskriminierung an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wenden.
Nicole Bracht-Bendt: „Die Unternehmen müssen umdenken. Ältere Arbeitnehmer haben die gleichen Rechte wie jüngere, das gilt insbesondere auch für Weiterbildungsmaßnahmen.“ Ausnahmen bei der Arbeitslosengeld-Regelung müsse es allerdings bei älteren Arbeitnehmern geben, für den der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt durch körperliche Einschränkungen nicht möglich ist.“