Die FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bracht-Bendt bezeichnete die andauernde Diskussion um die Einführung von Betreuungsgutscheinen als Punktsieg für die FDP. Sie begrüßte, dass die Union auf die FDP zugeht und auch CSU-Chef Horst Seehofer Kompromissbereitschaft zeigt. Die FDP lehnt ein Betreuungsgeld für Kleinkinder, die zuhause erzogen werden, ab, weil damit gerechnet wird, dass gerade Familien, deren Kinder gezielt gefördert werden sollten, sich für das Geld statt für einen Platz im Kindergarten entscheiden würden. „Wir halten die Gutschein-Lösung, wie sie im Koalitionsvertrag als Variante festgeschrieben steht, für die beste Lösung. Damit erhalten alle Kinder gleiche Bildungschancen von Anfang an.“

Nicole Bracht Bendt forderte ein Ende der Ideologiepolitik. „Es gibt in keinen Lebensmodellen eine Gewähr dafür, dass Kinder von Hausfrauen sich besser entwickeln als von berufstätigen Müttern. Umgekehrt ebenso wenig. Schwarz-weiß hilft nicht weiter.“

Die Buchholzer Sozialpolitikerin, die Mitglied des Familienausschusses des Bundestags ist, sagte weiter: „Wir sollten statt dessen die negativen Erfahrungen Norwegens im Blick haben.“ Dort habe die Einführung einer in Geld ausgezahlten Erziehungsleistung 1998 die Chancengleichheit für Kinder aus sozial schwachen Familien geschwächt. Insbesondere Migrantenkinder, die die Sprachförderung besonders bräuchten, würden wegen des Betreuungsgeldes bewusst zuhause behalten.

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