Landkreis Harburg. „Obwohl Altersdiskriminierung nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verboten ist, gehört sie noch immer zum Alltag“, sagt Nicole Bracht-Bendt, die Landesvorsitzende der Liberalen Senioren in Niedersachsen. Dies erlebe man Tag für Tag und sei auch den Berichten der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zu entnehmen. Betroffene litten oft unter persönlichen, materiellen oder sozialen Nachteilen. Die Bandbreite reiche von Beleidigungen über Nichtberücksichtigungen in Bewerbungsverfahren bis hin zu versagten Versicherungsverträgen oder dem Herausdrängen aus dem Job.

Die ehemalige Sprecherin der FDP für Seniorenpolitik im Deutschen Bundestag fordert eine neue, deutlich positivere Sicht der Öffentlichkeit auf das Älterwerden und das Ältersein. „Es ist einfach großartig, wenn ältere Menschen heute besser ausgebildet, leistungsfähiger und gesünder sind als noch vor Jahren. Sie verfügen über eine Fülle von Erfahrungen und umfassendes Know-How. Außerdem besteht bei vielen Seniorinnen und Senioren eine große Bereitschaft, sich nach dem Berufsleben ehrenamtlich zu engagieren. Wir sollten dies entsprechend würdigen, die Potentiale nutzen und für Vielfalt in den Betrieben sowie allen Bereichen der Gesellschaft werben“, fordert die Kreistagsabgeordnete aus Buchholz.

Bei der Kommunikation bittet Sie die Medien um tatkräftige Unterstützung: „Es ist völlig klar: Mit dem demographischen Wandel muss ein Wandel der angestammten Altersbilder einhergehen. Das führt dann automatisch zu einem Rückgang von Altersdiskriminierung.“

Älter werden in der Arbeitswelt heiße für Freie Demokraten, starre Altersgrenzen abzuschaffen – im Beruf wie im Ehrenamt. Viele Ältere wollten nicht aufs Abstellgleis geschoben werden, nur weil sie ein bestimmtes Alter erreicht haben. „Das bestärkt mich in der Forderung, den Renteneintritt flexibler zu gestalten und einen gleitenden Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand zu ermöglichen“, so Bracht-Bendt. Dabei müsse jedoch die Mobilität gewahrt bleiben. Vor diesem Hintergrund lehnt sie eine immer wieder aufflackernde Diskussion um verpflichtende Gesundheitschecks für ältere Autofahrer ab und setzt stattdessen auf Eigenverantwortung.

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