Zu der angekündigten Unterzeichnung einer „Berliner Erklärung“ für eine Frauenquote in Vorständen und Aufsichtsräten erklärt die Sprecherin für Frauen und Senioren der FDP-Bundestagsfraktion, Nicole BRACHT-BENDT:

Die FDP-Fraktion unterstützt den gemeinsamen Vorstoß von Parlamentarierinnen und Vertreterinnen aus Wirtschaft, Wissenschaften und Gewerkschaften bei ihrem Ziel, mehr Frauen in die Entscheidungsprozesse der Wirtschaft einzubeziehen. Frauen und Männer müssen gleiche Karrierechancen haben. Allerdings lehnt die FDP-Fraktion eine starre Quote als unverhältnismäßig ab.

 

Frauen sind auch ohne Quote auf dem Vormarsch. Die Wirtschaft ist bereits unter Druck, sich ein frauenfreundliches Image zu geben. So hat sich der Frauenanteil auf der Kapitalseite der DAX30-Aufsichtsräte von 4,8 % in 2009 auf 10,9 % im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Damit ist noch keine Geschlechtergerechtigkeit erreicht, aber der Trend ist zum ersten Mal eindeutig. Im Mittelstand sind Frauen in der ersten Ebene angekommen. Aus demografischen und wirtschaftlichen Gründen liegt eine stärkere Beteiligung von Frauen in der Unternehmensführung ohnehin im ureigenen Interesse der Unternehmen.

Ein Umdenken in der Gesellschaft und Vorbilder sind erforderlich. Die Wirtschaft ist in der Pflicht, familienfreundliche Maßnahmen zu schaffen, damit Frauen und Männer ohne Nachteile für die Karriere Familie und Beruf in Einklang bringen können.

Entscheidend für die Karriere ist auch die Berufswahl. Die FDP-Bundestagsfraktion hat bereits in der letzten Legislaturperiode einen Antrag in den Bundestag eingebracht, in dem die Berufsberatung und Schulen aufgefordert werden, Mädchen intensiver zu Wirtschafts- und Ausbildungswegen mit Karriereaussichten zu motivieren.

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