Einen Informationsbesuch in der Kaserne Fassberg beim Transporthubschrauberregiment 10 statteten die niedersächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bracht-Bendt und das Mitglied im Verteidigungsausschuss, Rainer Erdel (FDP) ab. Die liberalen Bundestagsabgeordneten waren in Begleitung der FDP-Fraktionsvorsitzenden im Celler Kreistag, Jutta Krumbach, und Rezan Uca, dem stellvertretenden Kreistagsvorsitzenden.  Die Abgeordneten informierten sich über die technische Ausstattung des Standorts . Oberstleutnant Andreas Pfeiffer und Oberstleutnant Marcus Bödefeld berichteten über den Stand der Vorbereitungen zum Einsatz des Regimentes im nächsten Jahr in Afghanistan und wiesen auf die besonderen Anforderungen an das Personal und Material bei dem bevorstehenden Einsatz  hin. Diskutiert wurden auch Folgen der Abschaffung der Wehrpflicht und die finanzielle Situation des Transporthubschrauberregiments.

Nicole Bracht-Bendt, zuständige Abgeordnete aus der Region, sprach als frauenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion auch die familiäre Situation der Soldaten und Soldatinnen an. Sie versprach, sich im Bundestag und bei der Bundesregierung für familienfreundliche Bedingungen bei der Bundeswehr einzusetzen. Insbesondere bei kurzfristigen Versetzungen würden Eltern vor Herausforderungen gestellt, zum Beispiel wenn neue Betreuungsmöglichkeiten für Kinder gesucht werden müssen. Fazit von Nicole Bracht-Bendt: „Die Soldatinnen und Soldaten sind beeindruckend motiviert. Besonders begeistert war ich von dem neuen Hubschrauber NH 90.“ Das Foto zeigt von links Jutta Krumbach, Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion im Kreistag Celle, Nicole Bracht-Bendt MdB, Rezan Uca, stellvertretender Vorsitzender der FDP im Kreistag, der FDP-Bundestagsabgeordnete Rainer Erdel und Oberstleutnant Andreas Pfeiffer vor dem neuen Fluggerät.

 

Nicole Bracht-Bendt Schirmherrin für Siegel-Verleihung

„Kinderhospize begleiten sterbenskranke Kinder gemeinsam mit ihren Familien und sind eine segensreiche Einrichtung. Es ist ein gutes Signal, dass mit der Auszeichnung des Kinder- und Jugendhospizes Baltharsar in Olpe mit einem Zertifikat für verlässliche Qualitätsstandards die Arbeit in Kinderhospizen Aufmerksamkeit erfahren“. Das erklärte die FDP-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Vorsitzende der Kinderkommission des Bundestages, Nicole Bracht-Bendt (FDP), die die Schirmherrschaft übernommen hat.

Der TÜV Rheinland hat die Umsetzung der Anforderungen im Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe beurteilt. „Mit dem Zertifikat gibt der Bundesverband Kinderhospiz  Familien erkrankter Kinder eine wichtige Orientierung zur Auswahl eines geeigneten Hauses, in dem das Kind und die betroffenen Eltern und Geschwister mit  Kompetenz und Herz auf dem schweren Weg begleitet wird, so Nicole Bracht-Bendt.“

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

als mich Frau Kraft vor einigen Monaten fragte, ob ich die Schirmherrschaft für die Zertifizierung von Kinderhospizen in Form einer Siegelverleihung übernehmen würde, habe ich spontan Ja gesagt. Ich bin gerne heute nach Olpe gekommen, und ich bin wirklich beeindruckt von Ihrem Haus und von Ihrem Engagement hier.

Ich möchte zunächst kurz auf die Situation in der Hospizbewegung in Deutschland eingehen. Die Hospizbewegung gründet auf bürgerlichem ehrenamtlichen Engagement. Heute engagieren sich bundesweit rund 80.000 Ehrenamtliche in der Hospizarbeit, und das ist eine eindrucksvolle Zahl.

Die Zahl der Hospize ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Seit 1996 hat sich die Zahl mehr als verdreifacht. Von 451 ambulanten Diensten auf rund 1.500 ambulante Hospiz- und Palliativdienste. Auch die Zahl stationärer Hospize ist deutlich gestiegen: Gegenüber 30 in 1996 waren es 2011 bereits 195 Hospize.

Der bedarfsgerechte Ausbau der palliativmedizinischen Versorgung in Deutschland ist ein Anliegen, das über alle Parteigrenzen hinweg in großem Konsens verfolgt wird. Dementsprechend sind in den letzten Jahren sozialrechtliche Weichenstellungen erfolgt, die zu deutlichen Verbesserungen der palliativmedizinischen Versorgung geführt haben.

Palliativmedizin bei Kindern ist mir als liberale Sozialpolitikerin ein ganz besonderes Anliegen.

In der Kinderkommission des Deutschen Bundestages haben wir uns vor wenigen Monaten auf meine Initiative hin intensiv mit der Arbeit von Kinderhospizen beschäftigt.

Als ich im Vorfeld der Debatten und der Anhörungen von Sachverständigen unser Arbeitsprogramm festlegte, ging es mir als damalige Vorsitzende der fraktionsübergreifenden Kinderkommission aber nicht nur um Finanzierungsfragen und um die medizinische Versorgung.

Ich wollte auch das Thema Sterben von Kindern in der Öffentlichkeit enttabuisieren. Insofern begrüße ich sehr die Idee, Hospizen, die alle Prozesse des Handbuchs des Bundesverbandes Kinder- und Jugendhospiz übernommen haben, zu zertifizieren. Diese erste Verleihung des Siegels ist ein hoffentlich guter Anlass, über Kinderhospize und deren Aufgaben zu reden. Also Transparenz zu schaffen.

Im Rahmen der Versorgung werden im stationären Hospiz neben der Unterkunft und Verpflegung rund um die Uhr palliativ-medizinische, palliativ-pflegerische, soziale, therapeutische, pädagogische Unterstützung geleistet.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten darüber hinaus Sterbe- und Trauerbegleitung. Ganz persönlich und intensiv. Nicht nur das todkranke Kind erfährt hier Zuwendung, sondern auch die Eltern, die häufig die Grenzen ihrer Kraft und ihrer Leidensfähigkeit  erreicht haben. Aber auch die Geschwister werden mit ihren Ängsten um die sterbende Schwester oder den Bruder aufgefangen.

Herzenswärme in Verbindung mit professioneller medizinischer Begleitung – dieses Engagement in einem Kinderhospiz wie hier in Olpe unterstütze ich aus Überzeugung.

Obwohl wir in Deutschland weltweit eines der besten Gesetze im Bereich der Palliativmedizin haben, geschieht dies in der Praxis häufig nicht in ausreichendem Maße.

Die Kinderkommmission – übrigens das einzige fraktionsübergreifende Gremium im Bundestag – hat im vergangenen Jahr einstimmig eine flächendeckende deutschlandweite Versorgung mit Palliativ-Teams gefordert.

Kinderpalliativmedizin erfordert eine ganzheitliche Sichtweise, die die physische, die psychische, die spirituelle und die soziale Ebene gleichermaßen berücksichtigt.

Unserer Überzeugung nach darf ganzheitliche Kinderhospizarbeit mit dem Tod des Kindes nicht aufhören. Wünschenswert ist die psychosoziale Begleitung der Familie über den Tod hinaus, zum Beispiel auch im ehrenamtlichen Bereich.

Die Kinderkommission befürwortet den Auf- und Ausbau von Kooperationen, die das Ziel haben, Unterstützung und Beratung für Kinder beim Umgang mit Trauer zu leisten. Zum Beispiel durch spezielle Trauergruppen für Kinder.

Gleichzeitig haben wir Abgeordnete aus allen Fraktionen des Bundestages uns für mehr Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit in Schulen und Kindergärten ausgesprochen. Ich bin der Meinung, diese Öffentlichkeitsarbeit muss einen noch größeren Bogen spannen. Die Öffentlichkeit muss wissen, wie wichtig Hospize – und vor allem Kinderhospize – sind.

Die erste offizielle Verleihung des Siegels des Bundesverbandes Kinder- und Jugendhospiz durch den TÜV Rheinland an Ihr Haus, Herr Barth, ist ein guter Anlass, das öffentliche Interesse an Ihrer Arbeit zu wecken.

Lassen Sie mich noch etwas zur Finanzierung sagen.

Hospizarbeit gibt es nicht zum Nulltarif. Es wird auch langfristig natürlich eine Finanzierung aus verschiedenen Töpfen geben. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Kinderhospize auf Spenden angewiesen sind.

Die Bundesregierung plant übrigens nicht, in der Frage der Bereitstellung von Hospizplätzen zu einer bundesweiten Regelung überzugehen, sondern sie hat sich bewusst für eine lokale Regelung entschieden, die von den Ländern gesteuert wird. Gerde im Fall von Hospiz- und Palliativstationen macht es mehr Sinn, wenn vor Ort direkt entschieden wird. Unstrittig ist es jedoch Aufgabe der Bundesregierung, entsprechende Rahmenbedingungen zu setzen. Dies ist mit der Novellierung des Arzneimittelgesetzes 2009 geschehen.

Aber nicht nur der Bund ist in der Pflicht. Die Länder sind es ebenso. Ich bin froh darüber, dass bei mir in Niedersachsen, ich komme aus dem Landkreis Harburg, die CDU/FDP-Regierungsfraktionen vor wenigen Tagen in Hannover in einem Antrag gerade ein flächendeckendes palliativmedizinisches Angebot für Niedersachsen auf den Weg gebracht hat. Niedersachsen wäre damit ein Vorreiter in der palliativmedizinischen Versorgung bundesweit. Ich hoffe, dass andere Bundesländer dieser Initiative Niedersachsens folgen werden.

Vielen Dank.

Herr Präsident,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

seit 1991 unter einer christlich-liberalen Bundesregierung das erste Seniorenministerium in Europa gegründet wurde, hat sich viel getan. Positiv wie Negativ.

In Deutschland wurde sehr früh erkannt, welch gewaltigen Umwälzungen uns durch den demografischen Wandel aber auch durch eine Gesellschaft des längeren Lebens bevorstehen.

Frau Prof. Lehr ist es zu verdanken, dass sie die Altenberichte der Bundesregierung ins Leben gerufen hat und somit sehr früh in Deutschland eine wissenschaftliche – aber eben auch eine gesellschaftliche Diskussion – über das Alter und das Altern angestoßen hat.

Trotz dieses frühen Erkennens wurden teils verheerende Fehlentscheidungen getroffen, ich möchte hier nur für den Bereich der Arbeitswelt die Frühverrentung und den falschen Hang zum Jugendzentrismus bei Neueinstellungen hervorheben. Der so wichtige Punkt der Erfahrung spielte häufig keine Rolle mehr. Das Altersbild der Gesellschaft wurde teilweise negativ wahrgenommen.

Einerseits waren Ältere noch nie so fit und leistungsfähig in ihrem jeweiligen Lebensalter wie heutzutage, andererseits traut die Gesellschaft Älteren häufig gar nichts mehr zu.

Beim Seniorentag letzte Woche in Hamburg wurde sehr deutlich, dass der 6. Altenbericht der Bundesregierung die Gemüter bewegt. Die Thematik Altersbilder legt den Finger in eine klaffende Wunde der Gesellschaft.

„Ja zum Alter“ war der Titel des 10. Seniorentages und der Hamburger Erklärung, die die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen BAGSO und ihrer 110 Mitgliedsorganisationen zum Abschluss verabschiedet hat.

20.000 engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich in Hamburg versammelt und zeigen deutlich: wir leben in einer starken Gesellschaft mit starken engagierten Verbänden, Dafür möchte ich an dieser Stelle auch einmal deutlich Danke sagen!

Politik lebt von diesem wichtigen Austausch mit den Bürgern. Mich hat es persönlich gefreut, dass in vielen Vorträgen und Diskussionsforen Thesen vertreten wurden, die die Koalition bereits im Antrag „Altersbilder positiv fortentwickeln“ aufgegriffen hat.

Das gewählte Motto „Ja zum Alter“, heißt „Ja“ zu einem möglichst gesunden Älterwerden.

Es ist aber auch ein entschiedenes „Ja“ zu einem Annehmen des eigenen Alters und dessen Akzeptanz.

Und es ist ein deutliches „Nein“ zu allen Formen der Diskriminierung.

Womit sich der Kreis zum 6. Altenbericht schließt.

Er macht deutlich, dass die dominierenden Altersbilder in den zentralen Bereichen der Gesellschaft, etwa in der Arbeitswelt, in der Bildung, der Wirtschaft, der Politik, beim freiwilligen Engagement oder in der medizinischen und pflegerischen Versorgung – der Vielfalt des Altersbilds häufig nicht gerecht werden.

Es gibt eben nicht die eine Altersform, sondern viele individuelle Formen des Alters. Die Diskussion über Altersbilder und den demografischen Wandel muss in den Köpfen und Herzen der Menschen ankommen. Wir müssen uns auch selbst fragen, wie wollen wir selbst im Alter leben und behandelt werden?

Nun kann man positive und realistische Altersbilder nicht verordnen oder verschreiben. Sie entwickeln sich in den Köpfen der Menschen, und zwar in einem weitgehend unbewussten Prozess.

Je mehr positive Beispiele ich von älteren Menschen sehe, desto mehr ändert sich mein Bild vom Alter.

Es ein wichtiger Schritt, alle Altersgrenzen kritisch zu hinterfragen, sie prägen ganz besonders unser Altersbild. Ich bin überzeugt, fast alles kann weg.

Wir haben einen Bundepräsidenten, 72 Jahre alt – was ich als ausgesprochen positiv empfinde. Bundespräsident darf er werden, Bürgermeister nach vielen Gemeindeordnungen nicht – zu alt. Völlig absurd.

Der Bundestag hat mit breiter Zustimmung – auch der SPD – beschlossen das Renteneintrittsalters bis zum Jahr 2030 schrittweise auf 67 zu erhöhen, was auch für Berufsfeuerwehren gilt. In der Freiwilligen Feuerwehr kann es sein, dass Sie in einem Bundesland leben, in dem Sie mit 65 ausscheiden müssen. Auch völlig absurd.

Vielleicht ist es ja bereits eine Folge des Altenberichts und unserer Diskussionen darüber, dass ältere Menschen nicht mehr ausschließlich in Werbespots für Haftpulver bei dritten Zähnen im Fernsehen zu sehen sind.

Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung positiver und realistischer Altersbilder spielt das Ehrenamt. Der neue Bundesfreiwilligendienst ist ein hervorragendes Beispiel, wie bürgerschaftliches Engagement durch die ältere Generation gelebt wird.

Die Nachfrage gerade von Älteren übertrifft alle Erwartungen.

Bürgerschaftliches Engagement mildert einerseits die Folgen des demografischen Wandels und bietet andererseits Raum für neue Aktivitäten.

Es gilt, älteren Menschen neue Wege für Selbst- und Mitverantwortung in der Gesellschaft zu ebnen.

Die Koalition will aber nicht nur für Stärken und Potenziale des Alters sensibilisieren. Das Alter konfrontiert uns auch mit Grenzen.

Dem haben wir uns als Koalition angenommen und die Familienpflegezeit auf den Weg gebracht.

Auch Gesundheitsminister Daniel Bahr hat einen ersten großen Schritt gewagt, der endlich Leistungen der Pflegeversicherung auch für Demenzkranke ermöglicht. Hierauf haben viele Menschen lange gewartet.

Eine alternde Gesellschaft muss sicherstellen, dass dem einzelnen Menschen in jeder Phase des Lebens eine soziale Teilhabe möglich ist. Ein selbstbestimmtes Leben muss auch im Alter oberstes Ziel sein.

Das setzt Barrierefreiheit im privaten und öffentlichen Bereich und den verstärkten Einsatz technischer Assistenzsysteme voraus.

Der Ausbau seniorengerechten Wohnraums ist hierbei eine zentrale Zukunftsaufgabe.

Aber Barrierefreiheit darf nicht an der Wohnungstüre enden.

Hier sind die Kommunen besonders in der Pflicht.

Das Europäische Jahr für Aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen wird die Koalition nutzen um die berechtigten Anliegen der älteren Generation voranzubringen. Unser Antrag skizziert diesen Weg.

Vielen Dank.

Seniorentag Hamburg
Veranstaltungsreihe „Eine Gesellschaft für alle – barrierefrei und inklusiv
Themenblock II
Podiumsdiskussion
Freitag, 4. Mai 2012, 11.30 – 13 Uhr

Veranstalter: Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
Moderation: Dr. Johannes-Jürgen Meister, DBSV

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Vielfalt ist unsere Chance – in allen Bereichen des Lebens.

Ich bin in unserer Fraktion auch frauenpolitische Sprecherin, und auch da sage ich immer: Wir brauchen keine Quoten, wir brauchen Vielfalt auf dem Arbeitsmarkt und in den Führungspositionen. Was für den Arbeitsmarkt gilt, gilt genauso für andere Bereiche der Gesellschaft.  Vielfalt heißt eine Mischung aus jungen und alten, Frauen und Männern, mit ausländischen Wurzeln, und eben auch Menschen mit Behinderungen. Die FDP-Fraktion setzt sich also auch in der Debatte um Inklusion für Vielfalt ein. Für uns Liberale steht außerfrage, dass Menschen mit Behinderung in die Mitte unserer Gesellschaft gehören. Sie dürfen nicht an den Rand verdrängt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, behindernde Umstände aus dem Weg zu räumen. Ich denke, wir sind da in der Koalition und mit der christlich-liberalen Bundesregierung auf einem guten Weg. Dies gilt sowohl für Inklusion als auch konkret um den NAP zur Umsetzung der UN-Konvention. Ich nenne zum Beispiel die Kampagne des Bundesarbeitsministeriums (BMAS) „Behindern ist heilbar“. Hier zeigt die Bundesregierung, dass sie nicht nur Aktionspläne in der Theorie aufstellt, sondern handelt. Das Motto „Behindern ist heilbar“ wird auf großen Plakatwänden humorvoll umgesetzt, und zwar ohne erhobenen Zeigefinger. Was wir brauchen, sind eben nicht neue Vorschriften und Zwänge, sondern eine gesellschaftliche Veränderung. Die Politik kann nur den gesetzlichen Rahmen vorgeben. Die Menschen sind es, die das Motto „Behindern ist heilbar“ mit Leben füllen müssten.

Mit dem nationalen Aktionsplan des BMAS zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention stößt die Bundesregierung einen Veränderungsprozess an, der selbstbestimmtes Leben und gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Es gibt über 200 Maßnahmen, die das Ziel einer inklusiven Gesellschaft verfolgen. Unabhängig vom Unterstützungsbedarf muss jeder Mensch das gleiche und volle Recht auf individuelle Entwicklung und Teilhabe haben.

Es geht uns eben nicht darum, wie Menschen mit Behinderung sein müssen, damit sie teilhaben können, sondern es muss um die Frage gehen: Wie muss unsere Gesellschaft gestaltet sein, damit jeder Mensch teilhaben kann. Wenn aber Treppenstufen, komplizierte Sprache, Bevormundung oder Vorurteile Inklusion behindern, muss etwas passieren. Es gibt viele Gelegenheiten für Achtsamkeit.

Schulen müssen fragen: Welche Konsequenzen hat der Lehrplan für einen Schüler mit Downsyndrom?

Verkehrsunternehmen müssen fragen: Werden beim Fahrkartenautomaten auch die Belange von sehbehinderten Menschen berücksichtigt?

Der Unternehmer muss sich fragen: Kann ich einen Menschen mit Behinderung einstellen?

Nicht behindern, sondern ermöglichen: Das soll die Grundidee unserer Projekte sein. Wichtig ist auch, dass Behindertenpolitik ressortübergreifende Aufmerksamkeit erhält. Darauf zielt zum Beispiel der gemeinsame Antrag von CDU/CSU und FDP-Fraktionen im Bundestag unter dem Leitthema „Barrierefreies Filmangebot umfassend ausweiten – Mehr Angebote für Hör- und Sehbehinderte“, den wir im Bundestagbeschlossen haben. Ein Schritt von vielen, um die die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu verbessern. Ein anderer Schritt ist das neue GKV-Versorgungsstrukturgesetz, auch hier wurden Verbesserungen bei der zahnärztlichen Versorgung für Menschen mit Behinderung erreicht.

Ich möchte festhalten: Der nationale Aktionsplan ist ein Maßnahmenpaket und kein Gesetzespaket. Und dieses Paket ist nicht fest verschnürt, sondern offen für weitere Projekte und Ideen ist.

Alle sind aufgefordert, mitzumachen, wenn es heißt, die kleinen und die großen Veränderungen voranzubringen.“

Zum Auftakt des 10. Deutschen Seniorentages in Hamburg erklärt die seniorenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Nicole BRACHT-BENDT:

Die FDP-Bundestagsfraktion unterstützt den  10. Deutschen Seniorentag, für eine altersgerechte Gesellschaft zu werben. Jeder Mensch hat ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, und es ist gemeinsame Aufgabe von Gesellschaft und öffentlicher Hand dafür die Voraussetzungen zu schaffen. Barrierefreie Gehwege und öffentliche Einrichtungen müssen selbstverständlich sein. Dazu gehört auch der verstärkte Einsatz technischer Assistenzsystem und des Hausnotrufes. Hier sind die Kommunen gefragt. Die Hansestadt Hamburg ist mit ihrem Masterplan „Stadt für alle Generationen“ ein gutes Beispiel, wie Städte und Gemeinden auf das Älterwerden unserer Gesellschaft reagiert. Das Demografiekonzept Hamburgs macht hoffentlich in anderen Städten Schule. Die Liberalen im Bundestag haben bereits in einem gemeinsamen Antrag mit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion an den Bundestag klare Handlungsempfehlungen gegeben, wie die demografischen Veränderungen in den kommenden Jahren als Chance genutzt werden können.

Berlin, 11. Mai 2012

Liebe liberale Freunde,
sehr geehrte Damen und Herren,

das vergangene Wochenende stand für mich ganz im Zeichen der Seniorenpolitik. Im Hamburger CCH fand der 10. Deutschen Seniorentag statt. Unter dem Motto „Ja zum Alter!“ gab es rund 110 Veranstaltungen mit mehr als 350 Referenten. 20.000 engagierte Besucherinnen und Besucher waren gekommen um sich zu informieren, auszutauschen und zu diskutieren. Ich war begeistert, hier so viele interessierte und engagierte Menschen zu sehen und kennen zu lernen. Organisiert wurde das alles von der BAGSO, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen mit deutschlandweit 110 Mitgliedsverbänden. Ich finde diese Zahl recht beeindruckend, bedenkt man, dass der Großteil der Aktiven ehrenamtlich tätig sind.


Appell an Miteinander der Generationen

Bundespräsident Joachim Gauck eröffnete mit seiner Ansprache die diesjährige Jubiläumsveranstaltung und legte besonderes Augenmerk auf bürgerschaftliches Engagement. Es bereichert unser Zusammenleben und ist wichtig für den Zusammenhalt zwischen den Generationen. Er sei überzeugt, dass wir gestalten können und müssen, damit es uns gut geht. Außerdem rief er ältere Menschen dazu auf, sich gesellschaftlich und beruflich einzubringen. „Ich glaube fest daran, dass wir Menschen lern- und begeisterungsfähig sind bis ins hohe Alter“, so Gauck. Ich bin froh, dass wir ihn als Bundespräsidenten haben. Seine Reden sind für mich – und ich denke für viele Menschen in Deutschland – immer Inspiration und geben Anstoß zum Nachdenken. Er versteht es einfach, Menschen zu erreichen und mitzunehmen. Wie schön, dass wir mit ihm eine so gute Wahl getroffen haben! Auch Kanzlerin Angela Merkel und Bundesseniorenministerin Kristina Schröder hielten emotionale Reden. Man merkt, dass das Thema Alter und demografischer Wandel auf der politischen Agenda angekommen ist.

Auch ich selbst war auf dem Seniorentag nicht nur Besucherin. Im Vorfeld war ich für zwei Podiumsdiskussionen als Teilnehmerin angefragt worden. Am Donnerstag ging es um Altersbilder in der Gesellschaft, zugleich Thema des Sechsten Altenberichts der Bundesregierung. Am Freitag ging es in um den Stand der Umsetzung der UN- Behindertenkonvention in Deutschland. Mir ist bewusst, dass hier noch einiges im Argen liegt und so machten gegenüber einer Abgeordnetenkollegin von der SPD und mir einige Betroffene ihrem Ärger Luft.

Großveranstaltungen wie der Seniorentag sind für mich immer Gelegenheit, für interessanten Gedankenaustausch und auch einige bekannte Gesichter wieder zu sehen, zum Beispiel beim Standdienst bei den Liberalen Senioren. Für mich waren die Tage sehr informativ und ich war begeistert, so viele Aktive zu treffen. Zum Abschluss wurde die Hamburger Erklärung verabschiedet, mit der die BAGSO die Wichtigkeit eines selbstbestimmtes, aktives und engagiertes Älterwerden betont.


Landtagswahl Schleswig-Holstein

Am Sonntag brachte der Wahlabend für uns alle ein sehr erfreuliches Ergebnis: 8,2 Prozent, das zweitbeste Ergebnis in Schleswig-Holstein seit 1945 – Das ist mehr, als viele zu hoffen gewagt hatten. Wolfgang Kubicki, der unangepasste FDP-Mann aus dem hohen Norden wurde in den Medien auch prompt als der „Retter der FDP“ gefeiert. Ich und auch einige von Euch und Ihnen wissen, dass Wahlkampf harte Arbeit ist und Wolfgang Kubicki hat für dieses Ergebnis hart gearbeitet. Dafür gebührt ihm, egal, was man von ihm persönlich und seinen lockeren Sprüchen halten mag, Anerkennung und Respekt.

Auch bundesweit geht der Trend für die FDP in den Umfragen eindeutig wieder nach oben. Ich hoffe, dass Christian Lindner mit diesem Schwung auch am kommenden Sonntag in Nordrhein-Westfalen ein ordentliches Ergebnis einfährt.


Austausch mit der Alzheimer Gesellschaft

Am Montag stand Büroarbeit im Wahlkreisbüro an und am Abend eine Sitzung des Bezirksvorstands, bevor es am Dienstag in aller Frühe zur Sitzungswoche nach Berlin ging. Die begann mit einem Gespräch mit Sabine Jansen, der Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. Wir waren uns einig, dass die Verbesserungen, die Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr für Demenzkranke auf den Weg gebracht hat, sehr wichtig sind. Sie sind ein gutes Signal für die Betroffenen und ihre Familien – und auch, dass es beim Thema Pflege vorangeht.


Achter Familienbericht

Im Familienausschuss stellte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder den 8. Familienbericht vor. Er stellt Zeit als zentrales Element moderner Familienpolitik in den Vordergrund. In der sogenannten „Rushhour“ des Lebens, wenn Familienbildung und das Fußfassen im Beruf zusammenfallen, fehlt es jungen Familien vor allem an Zeit. Hier brauchen sie Unterstützung, um diese Phase zu entzerren. Gerade ältere Menschen verfügen dagegen oft über deutlich mehr Zeit. Diese Potenziale gilt es für die Gesellschaft zu nutzen – natürlich nur auf Basis der Freiwilligkeit.


79. Fürsorgetag in Hannover

Ich musste die Sitzung allerdings vorzeitig verlassen, um rechtzeitig in Hannover beim 79. Deutschen Fürsorgetag zu sein. Ich nahm an einem Panel zum Europäischen Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen teil. Besonders Dagmar Vogt-Janssen, Bereichsleiterin Kommunaler Seniorenservice der Stadt Hannover hat mich mit vielen guten Ansätzen und Ideen auf kommunaler Ebene zur besseren Einbindung älterer Menschen in die Gesellschaft beeindruckt. Nur wenn das Alter in seinen verschiedenen Facetten, also sowohl in seiner Verletzlichkeit als auch in den Chancen, die eine steigende gesunde Lebenserwartung mit sich bringt, begriffen wird, können die Grundlagen für eine alter(n)sgerechte Gesellschaft geschaffen werden. Ich hoffe, dass viele Kommunen in diesem Bereich in Zukunft einen ähnlich fortschrittlichen Weg gehen wie die Stadt Hannover. Den Abend nutzte ich zum beim „Abend der Begegnung“ im Neuen Rathaus zum Netzwerken.


„Kita-Ausbau statt Betreuungsgeld“

Am Donnerstag standen im Plenum gleich mehrere spannende Punkte auf der Tagesordnung. Die SPD hat mal wieder eine aktuelle Stunde zum Thema „Kita-Ausbau statt Betreuungsgeld“ beantragt, obwohl noch nicht einmal ein Gesetzesentwurf vorliegt. Vor dem Hintergrund der Landtagswahl in NRW am Sonntag wollte sich die Opposition wohl noch einmal gegen die christlich-liberale Koalition profilieren. Wenn man sich vor Augen führt, wie sehr die rot-grüne Landesregierung in NRW beim Kita- Ausbau hinterherhinkt und es noch nicht einmal geschafft hat, die vom Bund bereitgestellten Fördermittel abzurufen ist das schlichtweg Heuchlerei. Nichtsdestotrotz möchte ich an dieser Stelle noch einmal meine kritische Haltung zum Betreuungsgeld betonen, da ich es sowohl bildungspolitisch als auch verfassungsrechtlich für fragwürdig halte. Hier der Link zur Rede meiner Kollegin Miriam Gruß zu diesem Thema, die meine Position zu diesem Thema teilt: http://dbtg.tv/fvid/1693087. Dennoch stehen wir als FDP-Fraktion zu der im Koalitionsvertrag beschlossenen und von den Koalitionsspitzen im November 2011 bestätigten Beschluss zur Einführung des Betreuungsgeldes. Momentan liegt der Ball aber ganz klar bei der Union. 23 Abgeordnete der Union haben sich offen gegen das Betreuungsgeld ausgesprochen. Bei einer Regierungsmehrheit von lediglich 20 Sitzen gegenüber der Opposition wäre damit aber momentan keine Mehrheit gegeben. Von daher warten wir erst einmal die Diskussion innerhalb der Union ab.


Atalanta-Mission

Direkt im Anschluss wurde über die Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias debattiert. Es wurde eine Ausweitung des Mandats beschlossen, die es den Streitkräften ermöglicht, die Piraten in der Luft auch bis zu zwei Kilometer ins Landesinnere zu verfolgen und Boote, Tanklager und sonstiges Material zu zerstören. Angriffe auf Menschen sind genauso wie Operationen am Boden nur zur Befreiung von Geiseln möglich.


„Fracking“

Später am Abend gab es eine Debatte über die Förderung von unkonventionellen Erdgasvorkommen durch das sogenannte „Fracking“ (http://www.bmu.de/binnengewaesser/grundwasser/doc/47484.php). In drei namentlichen Abstimmungen wurden Anträge der Opposition abgelehnt. SPD und Grüne zum Beispiel haben völlig unzureichende Forderungen an Transparenz und Sicherheitsvorkehrungen gestellt, die weit hinter dem, was die die schwarz-gelbe Koalition für Maßstäbe ansetzt, zurückbleiben. An dieser Stelle möchte ich auf die Rede meines Kollegen Horst Meierhofer verweisen: http://dbtg.tv/fvid/1693247


Zukunft Europas

Der Plenarfreitag begann mit einer Regierungserklärung von Bundesaußenminister Guido Westerwelle zum Thema „Europas Weg aus der Krise: Wachstum durch Wettbewerbsfähigkeit“. Die FDP bekennt sich klar zur europäischen Idee. Grundlegend für die Zukunft Europas ist Haushaltskonsolidierung. Dies steht jedoch nicht – wie von der Opposition behauptet – im Gegensatz zu Wachstumsimpulsen. Statt Wachstum auf Pump durch schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme setzt die schwarz-gelbe Koalition auf Strukturreformen, vor allem in den Bereichen Bildung und Forschung und Wettbewerbsfähigkeit, so schaffen wir langfristig Wachstum. Die Rede finden Sie unter folgendem Link: http://dbtg.tv/fvid/1694142


Rede zum Sechsten Altenbericht im Plenum

Die Sitzungswoche ging heute auch mit einer Debatte zur Seniorenpolitik zu Ende. In einer emotionalen Debatte, an der sich auch Bundesministerin Schröder beteiligte, legte ich den Schwerpunkt meiner Rede auf den Wandel der Altersbilder in unserer Gesellschaft, im Arbeitsleben und in der Politik: http://dbtg.tv/fvid/1695221.

Jetzt geht es nach Bad Nenndorf zur Klausurtagung des FDP-Landesvorstandes…und nicht vergessen, am 13. Mai ist Muttertag!

Hier meine Pressemitteilung dazu.

Ich wünsche Euch und uns allen ein erholsames Wochenende, einen schönen Muttertag und hoffe auf den Wiedereinzug der FDP in den Landtag in NRW und ein Bombenergebnis für Christian Lindner!

Herzliche Grüße, Ihre und Eure

 

BERLIN. Anlässlich des Muttertages am 13. Mai erklärt die frauenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Nicole BRACHT-BENDT:

Das traditionelle Bild der Mutter, wie es die Union mit dem Betreuungsgeld zementieren möchte, entspricht in vielen Fällen nicht mehr der Realität. Die Mutter von heute steht oft nicht mehr nur mit Schürze am Herd und versorgt die Kinder während ihr Mann arbeiten geht. Das klassische Alleinverdienermodell hat ausgedient, vielmehr wird von Müttern heute gefordert, dass sie Familie und Beruf unter einen Hut bringen. Mütter übernehmen neben der eigenen Familie auch Verantwortung im Berufsleben – und das ist gut so. Deutschland kann auf selbstbewusste und gut qualifizierte Frauen, die in der Arbeitswelt erfolgreich sind nicht verzichten.

Statt einmal im Jahr sollte man diesen Frauen täglich Respekt und Anerkennung zollen, denn sie sind es, die uns voran bringen.

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